Job Point hilft unbürokratisch bei der Arbeitsuche
Frank Doss ist ein Suchender. Und was der Gebäudereiniger-Meister finden möchte, sind Menschen, die mit anpacken wollen, wenn es schmuddelig wird. "Sie können sich vorstellen, wie Busse und Bahnen aussehen, wenn sie bei dieser Witterung ins Depot kommen", erklärt er seinen Bedarf.
Angemeldet hat er ihn im neuen Job Point, direkt am Eröffnungstag. Damit ist Frank Doss einer der Unternehmer, die hier auf Schautafeln um Mitarbeiter werben. Rund 1000 offene Stellen hängen aus - nach Branchen sortiert und täglich auf dem neuesten Stand.
Im Prinzip funktioniert der Job Point wie ein Laden, der nichts kostet. Wer Arbeit sucht, kommt herein, durchforstet die Angebote. Wer will, tippt seine Bewerbung am PC gleich vor Ort. "Unser Ideal wird es sein, die Stelle morgens genannt zu bekommen und sie abends besetzt zu haben", sagt Reiner Aster, Geschäftsführer der Projektgesellschaft gsub. Die betreibt den Job Point und wird finanziert vom Jobcenter des Bezirks und der Senatsverwaltung für Arbeit.
"Menschen ohne Job wollen arbeiten", glaubt Arbeitssenatorin Dilek Kolat (SPD) an die wichtigste Grundlage für die neue Börse. Mit Hilfe der dritten Filiale - die ersten beiden eröffneten in Mitte und Neukölln - möchte sie die Arbeitslosigkeit in Berlin unter die Schwelle von 200 000 bekommen. Rund 11 000 Menschen sind in Charlottenburg-Wilmersdorf als arbeitssuchend gemeldet, weiß Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU), der das neue Angebot begrüßt. Was für Menschen zählt, die Behördengänge fürchten: Der Job Point funktioniert anonym.
Ob Briefzusteller, Callcenter-Agents, Friseure oder Sicherheitskräfte - Gesuche finden sich für jede Neigung. Doch man soll nicht denken, der Job Point sei nur eine Börse für niedrig Qualifizierte. Zu den Jobs, die Reiner Aster aushängen ließ, gehört immerhin auch ein Chefarzt-Posten.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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