Bürgerstiftung und Arne-Friedrich-Stiftung haben ein gemeinsames Projekt entwickelt
Berlin.
"Verantwortung - Integration - Freundschaft" nennt sich ein Projekt der Bürgerstiftung Berlin und der Arne-Friedrich-Stiftung (AFS), mit dem Flüchtlingskinder in die Gesellschaft integriert werden sollen.
Ex-Fußballprofi Arne Friedrich, Namensgeber seiner eigenen Stiftung, engagiert sich schon seit geraumer Zeit in diversen sozialen Projekten. Besonders die Kinder und deren Zukunft liegen ihm dabei am Herzen. In der Bürgerstiftung Berlin fand die AFS einen starken Partner. Gemeinsam wurde das Projekt "Verantwortung - Integration - Freundschaft" (VIF) gestartet. Verantwortlich dafür ist Natascha Salehi-Shahnian, eine junge Frau mit persischen Wurzeln.
Das Pilotprojekt von VIF wird seit Frühjahr 2015 an der Helmuth-James-von-Moltke-Grundschule in Spandau erfolgreich durchgeführt. Es umfasst sieben Module: Sensibilisierung, Sprachförderung, Kunst, Technik, Natur, Sport, Alltagskultur. Kinder aus regulären Klassen treffen in Arbeitsgemeinschaften auf Kinder aus den Willkommensklassen.
Die gesteckten Ziele sind simpel: Kinder aus beiden Welten sollen einander kennenlernen, Ängste voreinander abbauen, neue Freundschaften schließen. Dies passiert auf die denkbar einfachste Weise. Professionelle Coaches, häufig selber mit Migrationshintergrund, unterrichten die Kinder in musisch-künstlerischen Grundkenntnissen: von einfachen Tanzschritten, über Lieder bis hin zum Umgang mit Instrumenten.
Sprachliche Barrieren kommen vor. Doch solche Probleme regeln die Kinder selbst. Übersetzer werden nicht benötigt. Maximal zwölf Kinder, jeweils zur Hälfte aus den Willkommensklassen und den regulären Schulklassen, umfasst eine AG. Dazu kommen noch eine Lehrkraft, ein Sozialarbeiter und der Coach. Die Treffen selber finden in lockerer Atmosphäre statt. Die Erwachsenen müssen nur selten etwas sagen.
Man merkt auch ganz deutlich: Die Kinder haben Spaß. Im Frühjahr und Sommer sind Fußballturniere für die Kinder geplant, an denen auch Arne Friedrich teilnehmen wird.
Natürlich stemmt Natascha Salehi-Shahnian die ganze Arbeit nicht allein. Zusammen mit ihr gibt es fünf hauptamtliche und über 450 ehrenamtliche Mitarbeiter. Vom Studenten bis zum pensionierten Professor nimmt sich jeder etwas Zeit für die Kinder. „Die Kinder nehmen das Angebot sehr gerne an“, so Salehi-Shahnian. „Gerne würden wir noch mehr Kurse anbieten, doch es fehlen einfach die Freiwilligen.“
Um das Angebot nun auch auf andere Berliner Schulen und Bezirke ausweiten zu können, benötigt das Projekt VIF allerdings Verstärkung. Gesucht werden engagierte Menschen ab 18 Jahren, die Spaß am Umgang mit Kindern haben. Sprachliche Kenntnisse in Arabisch, Persisch und Rumänisch sind von Vorteil, aber kein Muss. gw
Autor:Georg Wolf aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.