Ein Haus für alle: Begegnungszentrum im Volkspark Wilmersdorf entsteht

Die leer stehende Revierunterkunft neben dem Minigolfplatz soll Begegnungsstätte für alle werden: Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Volksparkbesucher, Anwohner. | Foto: Matthias Vogel
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Wilmersdorf. Die ehemalige Revierunterkunft am Volkspark Wilmersdorf wird zum Begegnungszentrum „Haus der Nachbarschaft“. Träger ist der neue Verein „Nachbarschafft“, finanziert wird das Projekt mit Mitteln aus dem Integrationsfonds des Bezirks.

Kiez- und Kulturtreff, neue Geschäftsstelle des 1. FC Wilmersdorf, Kita – für die Nutzung der ehemaligen Revierunterkunft für die bezirklichen Gärtner kursierten viele Vorschläge. Jetzt wird das Holzhaus am nördlichen Rand des Parks auf Beschluss des Bezirksamtskollegiums vom 24. Oktober zu einem Begegnungszentrum umgewandelt. Eine Woche zuvor hatte der Integrationsausschuss das Konzept dafür zustimmend zur Kenntnis genommen. Den Betrieb übernimmt ab 2018 der Verein „Nachbarschafft“, der sich aus dem Kreis der Initiative „Freiwillige helfen im Rathaus Wilmersdorf“ in der bis Ende des Jahres freizuziehenden Notunterkunft am Fehrbelliner Platz gegründet hat.

Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) freute sich über die Entscheidung des Kollegiums: „Wir haben die Weichen für einen Ort gestellt, in dem Vielfalt aktiv gelebt wird. Eine Besonderheit der Arbeit wird die integrationsfachliche Ausrichtung sein. Besucher des Volksparks mit und ohne Migrationshintergrund werden ebenso angesprochen wie die Anwohner. Geflüchtete Menschen sind aktiv in die Arbeit eingebunden, ohne dass dabei die alleinige Flüchtlingsarbeit in den Vordergrund rückt.“

Kooperation mit dem 1. FC Wilmersdorf

Geplant ist vor allem eine enge Kooperation mit dem 1. FC Wilmersdorf. Die Sportangebote werden mit den anderen Angeboten im zukünftigen Begegnungszentrum verknüpft: Es soll ein Begegnungscafé und ein Werkstattbereich entstehen sowie ein Nutzgarten angelegt und mit Jugendlichen zusammen gepflegt werden. Außerdem sind Angebote im Bereich der Hausaufgabenhilfe, der Mieter-, Sozial- und Rechtsberatung sowie der psychosozialen Hilfe geplant. Koordiniert wird das Projekt durch das Integrationsbüro des Bezirksamtes in Kooperation mit der Abteilung Jugend, Familie, Bildung, Sport und Kultur.

Über das neue „sozialräumliche Integrationsangebot“ in Wilmersdorf sagte der Integrationsbeauftragte des Bezirks, Leon Friedel: „Wir können das große ehrenamtliche Engagement in der Notunterkunft am Fehrbelliner Platz erhalten, die Ende des Jahres schließt. In vielen Gesprächen wurde der Wunsch von den Ehrenamtlichen geäußert, ihre Erfahrungen weitergeben und der gesamten Gesellschaft zugute kommen lassen zu können.“ Das bestätigte auch Holger Michel, Sprecher des neu gegründeten Vereins „Nachbarschafft“: „Wir wollen unsere über Jahre gewonnene Expertise nutzen, um den Kiez weiter zu öffnen. Die Revierunterkunft soll eine ‚Tauschbörse der Kompetenzen‘ werden, in der Anbietende und Nutzer voneinander profitieren.“

Die Sanierung der Immobilie wird durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen mit insgesamt 270 000 Euro unterstützt. Für den Betrieb sind aus Mitteln des bezirklichen Integrationsfonds für das Jahr 2018 insgesamt 90 000 Euro vorgesehen. Die Umbaumaßnahmen beginnen Anfang 2018, der Betrieb soll kurze Zeit später aufgenommen werden. maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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