Länger unter Strom
Erster E-Metro-Bus der BVG ist in Berlin unterwegs
Im Berliner Stadtgebiet ist jetzt der „E-MetroBus“ unterwegs. Der Solaris Urbino stockt die Fahrzeugflotte der BVG auf und ist auf der Linie 200 vom Zoo zum Alex unterwegs.
Seit wenigen Tagen sind die ersten rein elektrisch angetriebenen Gelenkbusse im Stadtverkehr unterwegs. 17 Fahrzeuge des Typs „Solaris Urbino 18 electric“ nehmen nun Stück für Stück den Betrieb auf der Linie 200 auf, damit die Berliner Luft besser wird.
Schnelladesäulen geben
"unbegrenzte Reichweite"
Wie die Fahrzeuge der jetzigen Gelenkbusflotte sind die Neuzugänge 18 Meter lang und haben Platz für 99 Fahrgäste. Geladen werden die neuen Gelben in wenigen Minuten per Pantograf an den Endhaltestellen, was ihnen laut BVG eine „unbegrenzte Reichweite“ garantiert. Die nötigen Schnellladesäulen hat Siemens geliefert. Jeweils zwei stehen an den Haltestellen Michelangelostraße in Prenzlauer Berg und an der Hertzallee in Charlottenburg, eine weitere auf dem BVG-Betriebshof an der Indira-Gandhi-Straße in Weißensee.
Stadtrundfahrt mit dem 200er
„Nachdem wir mittlerweile 67 elektrisch angetriebene Eindecker erfolgreich in den Liniendienst integriert haben, gehen wir mit diesem Projekt den nächsten Schritt“, sagt BVG-Vorstand Rolf Erfurt. Damit sind rund die Hälfte der Busse inzwischen Gelenkbusse. „Weshalb wir gespannt sind, nun die elektrisch angetriebene Variante testen zu können“, so Erfurt. Für die Linie 200 hat sich die BVG entschieden, weil sie hochfrequentiert ist. Der 200er Bus fährt wie der 100er an vielen Highlights Berlins vorbei. Er startet am Bahnhof Zoo, passiert die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und den Zoologischen Garten, die Nordischen Botschaften, den Tiergarten, die Philharmonie, den Potsdamer Platz und den Bundesrat, die Mühlendammschleuse, das Nikolaiviertel und das Rote Rathaus und endet nach einer guten halben Stunde am Alexanderplatz.
Kooperation mit Forschern
Für das Projekt „E-MetroBus“ hat die BVG mit der Technischen Universität Berlin und dem Reiner-Lemoine-Institut kooperiert. Die TU entwickelt zum Beispiel ein E-Bus-Leitsystem mit besserer Reichweitenprognose, untersucht die energieeffiziente Nutzung von Heiz- und Klimasystemen und die Umweltbilanz der Busse. Zusätzlich hilft die Uni bei der Entwicklung eines Betriebs- und Störfallkonzeptes. Das Reiner-Lemoine-Institut wiederum forscht darüber, wie eine lokale Versorgung der Ladestationen an den Haltestellen und im Depot realisiert werden kann. Außerdem haben die Forscher eine App entwickelt, mit der die Fahrgäste den CO2-Abdruck ihrer Fahrt berechnen können.
In der Summe hat das Land Berlin rund 16,7 Millionen Euro für die 17 neuen E-Busse samt Technik und Ladestationen ausgegeben. Das Bundesverkehrsministerium steuerte 4,3 Millionen Euro bei.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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