Zu eng für Fahrräder: In den neuen S-Bahnen mangelt es laut ADFC an Platz

Berlin. Die neuen S-Bahnwaggons stoßen auf Kritik beim ADFC Berlin. Klappsitze erschwerten die Fahrradmitnahme. Die Deutsche Bahn will nachbessern.

Mit Fahrrad und S-Bahn unterwegs zu sein, ist ein gefragtes Modell in Berlin. Im vergangenen Jahr wurden über 963.000 Fahrausweise für Räder verkauft und damit 278.000 mehr als fünf Jahre zuvor. Das teilt der ADFC Berlin mit, der angesichts der steigenden Nachfrage erwartete, dass die Deutsche Bahn bei der Neugestaltung der S-Bahn-Wagen die Radfahrer mehr berücksichtigt.

Doch laut ADFC gibt es keine Verbesserung, wenn ab 2021 die neuen Wagen im Einsatz sind. Störend findet er vor allem die Klappsitze, die an beiden Seiten in den Mehrzweckabteilen angebracht sind – dort, wo auch Fahrräder abgestellt werden dürfen. „Die Erfahrung zeigt, dass die Klappsitze auch dann von anderen Fahrgästen genutzt werden, wenn der Platz für Fahrräder oder Kinderwagen benötigt wird“, heißt es in einer Mitteilung.

So fordert der ADFC Berlin für die neuen S-Bahnen, dass an mindestens einer Seite der Mehrzweckabteile die Klappsitze abmontiert werden. Die Deutsche Bahn teilt auf Anfrage mit, dass dies im Prinzip möglich sei. „Das bedeutet aber zugleich eine Sitzplatzreduzierung, die gut abgewogen sein will, zumal die Neufahrzeuge gegenüber den Bestandsfahrzeugen wegen neuer Crash-Normanforderungen weniger Sitzplätze haben werden“, so ein Bahnsprecher. Da die neue Baureihe mehr Mehrzweckabteile in jeder S-Bahn zur Verfügung stelle als die alten Bahnen, sieht die Bahn die Belange der Radfahrer eigentlich berücksichtigt. Doch sie informiert auch, dass die S-Bahn daran arbeite, „alternativ zum Sitzausbau eine Lösung zu finden, die das temporäre Verschließen einer Klappsitzreihe ermöglicht“. jtw

Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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