Rettungsdialog im Finanzministerium
Veranstaltungswirtschaft trifft Olaf Scholz

Rettungsdialog im Bundesfinanzministerium (v.l.n.r.): Patrick Arens, Timo Feuerbach, Jens Michow, Jan Kalbfleisch, Minister Olaf Scholz, Marcus Pohl, Christian Seidenstücker, Helge Leinemann, Sandra Beckmann und Christian Eichenberger. | Foto: Alexander Franz
  • Rettungsdialog im Bundesfinanzministerium (v.l.n.r.): Patrick Arens, Timo Feuerbach, Jens Michow, Jan Kalbfleisch, Minister Olaf Scholz, Marcus Pohl, Christian Seidenstücker, Helge Leinemann, Sandra Beckmann und Christian Eichenberger.
  • Foto: Alexander Franz
  • hochgeladen von Manuela Frey

Die Verbände der Veranstaltungswirtschaft und Initiatoren des Bündnisses
#AlarmstufeRot haben Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) am 12. Oktober die dramatische Situation ihres Wirtschaftszweigs dargestellt und schnelle Hilfsmaßnahmen gefordert.

Über eine Million Erwerbstätige in der Branche haben seit sieben Monaten keinerlei Einnahmen. Jede Perspektive für die Zukunft fehlt. Betroffen sind sowohl Kulturveranstalter wie auch die
Messe-, Kongress- und Tagungswirtschaft, die Betreiber von Spielstätten sowie Zigtausende
Dienstleistungsunternehmen des Veranstaltungsbereichs, Soloselbständige und Beschäftigte.

Minister stellt Programm in Aussicht

Die Branchenvertreter haben dargelegt, wo die Überbrückungspakete der Bundesregierung nicht passgenau sind für die Rettung der Unternehmen des Veranstaltungsbereichs und welche Optimierungen erforderlich sind. "In einigen Hilfsprogrammen wie den Überbrückungshilfen ist noch Luft, weil sie weniger stark als befürchtet beansprucht wurden. Dies erlaubt maßgeschneiderte Programme etwa für die Veranstaltungswirtschaft", stellt Finanzminister Olaf Scholz in Aussicht.

Ministerium prüft Vorschläge

Um die vielschichtige Veranstaltungswirtschaft über die Krise zu retten, seien Sonderregelungen erforderlich. Dazu unterbreiteten die Verbandsvertreter dem Minister Vorschläge: Der Zugang für kleinere und mittlere Betriebe muss weiter geöffnet werden. Marktübliche nachgewiesene Kosten müssen bis zu 90 Prozent erstattet werden. Eigenleistungen von Unternehmern müssen als förderfähig anerkannt werden, vor allem, um den kleinen Unternehmen zu helfen. Die bestehenden Kreditprogramme müssten u.a. durch Verlängerung der Rückzahlungsfristen angepasst werden. Entgangene Vermittlerprovisionen­ z.B. von Künstleragenturen müssen als Fixkosten anerkannt werden, wie es bereits bei den Reisebüros der Fall ist. Der steuerliche Verlustvortrag muss ausgeweitet, die Antragstellung erleichtert werden. Zudem brauchen Veranstalter für die Zukunft einen Ausfallfonds für erneute pandemiebedingte Veranstaltungsausfälle, da Versicherungen derartige Risiken nicht mehr übernehmen.

Der Minister teilte mit, dass der Regierung die besondere Betroffenheit der Branche bewusst sei. Sein Ministerium werde die unterbreiteten Vorschläge und deren mögliche Umsetzbarkeit sorgfältig prüfen. Dazu will er bereits kurzfristig ein Folgegespräch mit der Branche führen.

Hauptstadtdemo der Veranstaltungsbranche geht in die zweite Runde

Zum 28. Oktober 2020 ruft die deutsche Veranstaltungswirtschaft unter Federführung der Initiative #AiarmstufeRot erneut zur Großdemonstration nach Berlin auf, um auf ihre immer dramatischer werdende Lage aufmerksam zu machen. Beim Treffen im Finanzministerium wurde Olaf Scholz zur Demonstration eingeladen.

Weitere Informationen: https://www.alarmstuferot.org.

Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 760× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 922× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.