Wenn das Alpenveilchen auszieht
Mittelmeerhaus im Botanischen Garten Berlin muss schließen

Das Mittelmeerhaus muss saniert werden und schließt im Spätsommer für über zwei Jahre seine Türen.  | Foto:  I. Haas, Botanischer Garten Berlin
  • Das Mittelmeerhaus muss saniert werden und schließt im Spätsommer für über zwei Jahre seine Türen.
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Mit seinen mehr als 1100 Pflanzen gehört das Mittelmeerhaus zu einem der Publikumslieblinge im Botanischen Garten Berlin. Jugendstilelemente und die beiden gläsernen Türmchen machen das Haus zu einem Wahrzeichen des Gartens. Wer dort noch mal mediterranes Flair schnuppern möchte, muss sich beeilen. Denn das Mittelmeerhaus schließt.

Grund für die Schließung ist der dringende Sanierungsbedarf des Glashauses, das 1904 eröffnet wurde. Im Spätsommer schließen sich für mindestens drei Jahre die Türen. „Nach dem Großen Tropenhaus und dem Victoriahaus ist jetzt das Mittelmeerhaus mit der Grundsanierung an der Reihe“, sagt Gartendirektor Thomas Borsch. Er bedauere sehr, dass das Haus dafür so lange schließen müsse. Aber am Ende könne den Besuchern ein Mittelmeerhaus präsentiert werden, das in Sachen Energieeffizienz auf dem neuesten Stand sei, so Borsch.

Zur Sanierungsmaßnahme gehören unter anderem die Beseitigung von Korrosionsschäden am Stahltragwerk. Auch die Treppentürme und die historischen Holzfenster müssen saniert werden. Die Fassade entspricht nach energetischen Gesichtspunkten nicht mehr dem heutigen Stand. Bei allem muss der Denkmalschutz beachtet werden. Insgesamt sind etwa 24 Millionen Euro für die denkmalgerechte und energetische Sanierung des Mittelmeerhauses erforderlich. Bauherr ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Berlin.

Die Sanierungsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die drängendste Frage lautet: Wohin mit den vielen Pflanzen? Dabei muss für kleine Pflanzen wie Alpenveilchen eine genauso passende Lösung gefunden werden wie für die große Schmalblättrige Steinlinde. Das große Ausräumen des Mittelmeerhauses beginnt im Spätsommer. Dabei werden einige der Großgehölze wie der etwa vier Meter hohe Kreta-Ahorn von einer Berliner Baumschule fachmännisch ausgegraben und in Kübel verpflanzt.

Bis Anfang kommenden Jahres muss das Mittelmeerhaus leergeräumt sein. Dann starten die Bauarbeiten und dauern voraussichtlich zweieinhalb Jahre. Borsch blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich freue mich schon jetzt, wenn wir 2027 unser neues altes Mittelmeerhaus eröffnen und den Besuchern wieder ein eindrucksvolles Bild der mediterranen Vegetation vermitteln können.“

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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