Wo West-Berliner ihre Milch bezogen
Richtfest für aufwendige Sanierung der Alten Meierei auf der Domäne Dahlem
Die Alte Meierei gehört zum Freilichtmuseum Domäne Dahlem. Seit April 2021 wird das denkmalgeschützte Gebäude von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) grundsaniert. Kürzlich wurde Richtfest gefeiert. Ein wichtiger Meilenstein der Baumaßnahme ist damit erreicht.
Die Alte Meierei ist Bestandteil des denkmalgeschützten Gebäude-Ensembles der Domäne Dahlem. 1953 wurde sie für knapp eine halbe Million Mark erbaut und ist seit 2011 im Portfolio der BIM. Zusammen mit dem direkt daran angesetzten Stallgebäude für 100 Kühe und einer für damalige Verhältnisse hochmodernen Ausstattung diente die Anlage bis in die Mitte der 1970er-Jahre der Gewinnung, Verarbeitung und Verpackung der Domänen-Vorzugsmilch, die in ganz West-Berlin bekannt und beliebt war.
Im Frühjahr dieses Jahres wurde mit den Ausbau- und Modernisierungsarbeiten gestartet. Die Maßnahme wurde zum einen wegen der Schadstoffbeseitigung notwendig. Zum anderen auch wegen der bedarfsgerechten Erweiterung des Gebäudes, mit der die Raumkapazitäten für die Mitarbeiter der Domäne erhöht werden sollen. Im Sommer 2022 sollen die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein.
Marit Schützendübel, Direktorin und Vorständin der Domäne Dahlem freut sich, dass die Arbeiten so gut vorankommen. „Die Alte Meierei verbindet den Gutshof und das Landgut miteinander und ist somit ein wichtiges Herzstück unseres Freilichtmuseums. Die Sanierung und der bedarfsgerechte Ausbau bei laufendem Betrieb erfordert von allen Beteiligten eine ganz besondere Sensibilität.“
Im Rahmen der umfangreichen Sanierungen wurden Bestandteile der 410 Quadratmeter Nutzfläche des Gebäudes zunächst zurückgebaut und schadstoffsaniert. Schritt für Schritt werden sie nun an die Bedürfnisse der Stiftung Domäne Dahlem angepasst. Auch wenn die Alte Meierei selbst nicht unter Denkmalschutz steht, stimmt die BIM aufgrund des Ensembleschutzes der Domäne Dahlem die Maßnahmen wie die Farbgestaltung von Fassade und Fensterläden mit der Unteren Denkmalschutzbehörde ab. Für den neuen Aufzug wird ein bereits vorhandener Schacht genutzt, der vom Keller bis in das Dachgeschoss reicht. In der Vergangenheit standen hier wahrscheinlich Milchkochkessel. Die Fertigstellung der Rohbauarbeiten und des Aufzugsschachts sind bereits Ende 2021 geplant.
„Gebäude wie die Alte Meierei sind aufgrund ihrer Historie immer besonders spannend und stecken oft voller Überraschungen“, sagt Birgit Möhring, Geschäftsführerin der BIM. Archivrecherchen hätten ergeben, dass das Gebäude einst tatsächlich für die Milchversorgung der Westberliner Bevölkerung errichtet wurde. Auch Überbleibsel wie die Stahl-Glasabtrennungen und die ursprünglichen Fliesen aus den 1950er-Jahren seien bauliche Zeitzeugen, erklärt Möhring.
Während im Keller Lagerräume geplant sind, wird im Erdgeschoss eine Produktionsküche für Bio-Produkte der Domäne Dahlem errichtet. Büros sowie Sanitärräume mit Duschen und Umkleiden sind nach der Fertigstellung im August 2022 im ersten Obergeschoss zu finden. Der Ausbau des Dachgeschosses bietet zusätzliche Flächen für Büroräume.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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