Historisch Verbürgtes und Sagenhaftes
Am 3. März beginnt die Saison im Jagdschloss Grunewald
Zum Saisonauftakt findet am Sonntag, 3. März, um 11 Uhr eine Führung durch das Jagdschloss Grunewald statt. Besucher können mit der Kastellanin Kathrin Külow einen Streifzug durch die Räume und die Geschichte des ältesten in Berlin erhaltenen Schlossbaus unternehmen.
Die Bauarbeiten für ein neues kurfürstliches Jagdschloss am heutigen Grunewaldsee begannen 1542. Bauherr war der Kurfürst Joachim II. Hector (1505-1571). Er hatte bereits das Schloss Grimnitz in der Schorfheide und die Burg Bötzow im heutigen Oranienburg ausbauen lassen.
Das Jagdschloss „Zum grünen Wald“ wurde aufwendig ausgestattet und vom Kurfürsten intensiv genutzt. Er ließ einen Knüppeldamm bauen, um vom Berliner Schloss aus bequem und schnell in das Jagdrevier zu gelangen. Daraus wurde später der Kurfürstendamm.
Joachim II. war durch den Neu- und Umbau von Schlössern und seine prachtvolle Hofhaltung zwar ein großer Förderer der Künste, häufte andererseits aber jede Menge Schulden an. Bei seinem Tod beliefen sie sich auf 2,5 Millionen Gulden.
Im Jagdschloss spielten sich auch Familiendramen ab. Lange Jahre wohnte dort Anna Dieterich, die Geliebte des Kurfürsten und Frau des Geschützgießers Michael Dietrich. Nach dem Tod Joachim II. ließ sie seinen Sohn und Nachfolger auf der Zitadelle Spandau einsperren. Nach ihrem Tod soll sie den Hohenzollern als weiße Frau erschienen sein und ihnen den nahen Tod verkündet haben.
Die Teilnahme an der Führung im Jagdschloss Grunewald, Hüttenweg 100, kostet acht, ermäßigt sechs Euro. Anmeldung unter Telefon 813 35 97 oder per E-Mail an schloss-grunewald@spsg.de.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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