Ausstellung über das Leben der US-Soldaten in "Little America"

Ein Bild wie aus einer alten Werbekampagne: US-Soldaten, Zigaretten, eiskalte Coke. | Foto: Alliierten-Museum/Sammlung Provan
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  • Ein Bild wie aus einer alten Werbekampagne: US-Soldaten, Zigaretten, eiskalte Coke.
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Es könnte aus einer amerikanischen Werbekampagne der 50er-Jahre stammen, das Foto von vier jungen Männern, die ihre Coca-Cola genießen. Die Aufnahme ist in der neuen Ausstellung im Alliierten-Museum zu sehen und zeigt US-Soldaten, die im Nachkriegsdeutschland stationiert waren.

In „Little America – Leben in der Militär-Community in Deutschland“ gibt es erstmals Einblicke in eine ganz eigene Welt. Die US-Streitkräfte errichteten Stützpunkte, die neben den militärischen Einrichtungen fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens abdeckten. Es gab Einkaufszentren, Schulen, Krankenhäuser, Tankstellen, Freizeit- und Sportstätten, Kultureinrichtungen. Den Soldaten und ihren Familien sollte mit der amerikanischen Infrastruktur der Aufenthalt in der Fremde erleichtert werden. Zudem war die Unabhängigkeit der Militär-Communities gewährleistet.

Die Ausstellung „Little America“ gewährt Einblicke in diese abgeschottete Welt. 200 Fotografien zeigen den beruflichen und privaten Alltag der US-Soldaten. Sie erinnern zudem an ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Kalten Krieges.

Die Aufnahmen stammen aus der 220 000 Exponate umfassenden Sammlung des Technikhistorikers John Provan, die das Alliierten-Museum 2016 übernahm. Die Fotos aus den 40er- bis 90er-Jahren stammen aus zahlreichen Militär- und Redaktionsarchiven einstiger sowie noch bestehender US-Standorte in Deutschland. Sie wurden von Militärfotografen im Auftrag des US-Militärs angefertigt.

Die 200 gezeigten Bilder sind in 13 Themenbereiche aufgeteilt. Davon treten vier Komplexe besonders hervor: der militärische Alltag, das Privat- und Familienleben der Soldaten, die Begegnungen mit der deutschen Bevölkerung sowie die Herausforderungen der Auslandsstationierung. Die meisten Fotos stammen aus dem Südwesten der Bundesrepublik, da sich dort ein Großteil der amerikanischen Standorte befand. Aber auch West-Berlin ist vertreten.

Fotos sind erstmals zu sehen

Für die Außendarstellung waren die Aufnahmen nicht gedacht, sie sollten der internen Imagepflege dienen. Sie wurden allenfalls in amerikanischen Militärzeitschriften veröffentlicht. Der Außenwelt waren sie ebenso wenig zugänglich wie die Stützpunkte selbst. Die Ausstellung präsentiert also erstmals einen umfassenden Einblick in die "kleinen Amerikas" in Deutschland.

Am Ende des Rundgangs durch die Schau ist eine bei Militärfotografen beliebte Kamera zu sehen, ein Vergrößerungsgerät und weitere Utensilien einer Dunkelkammer. So kann der zeitintensive Herstellungsprozess eines analogen Fotos nachvollzogen werden.

Zur Ausstellung ist eine Zeitung mit Begleittexten erschienen. Sie kann für den Preis von einem Euro aus einem historischen Zeitungsautomaten, wie er in den Communities zu finden war, entnommen werden.

„Little America“ im Alliierten-Museum, Clayallee 135, läuft bis zum 3. März 2019. Geöffnet ist täglich außer dienstags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es gibt ein Rahmenprogramm mit Filmabenden, Führungen und Vorträgen. So beginnt am 22. April, 15 Uhr, ein Rundgang durch die Ausstellung. Mehr dazu ist im Netz unter www.alliiertenmuseum.de zu finden.
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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