Ausstellung über deutsche Gefangenenlager im Ersten Weltkrieg
Menschen aus aller Welt waren am Ersten Weltkrieg beteiligt. Die Faszination des Fremden und ethnolgische Interessen brachten Wissenschaftler dazu, Kriegsgefangenenlager des Deutschen Reiches als Forschungsfeld zu nutzen. Das Ethnologische Museum und das Museum Europäischer Kulturen zeigen jetzt zwei außergewöhnliche Sammlungen.
Die 1915 vom Kultusministerium eingesetzte "Königlich Preußische Phonographische Kommission" dokumentierte Sprache und Musik der ausländischen Soldaten in den Lagern. Die Entstehung und Bedeutung der über 1000 Musikaufnahmen auf Wachswalzen steht im Fokus der Ausstellung, ebenso die heutige Auseinandersetzung mit dieser Sammlung.
In den Lagern Wünsdorf und Zossen waren überwiegend Kriegsgefangene muslimischen Glaubens interniert. Sie dienten in den Kolonialarmeen der Alliierten. Der Lagerkommandant und Amateurfotograf Otto Stiehl nahm den Lageralltag und zahlreiche Porträts auf.
Diese Fotos, zeitgenössische Postkarten und Bildbände ergänzen die Tonaufnahmen. Sie zeigen, wie das Medium Fotografie für ideologische Zwecke genutzt wurde.
Die Ausstellung im Ethnologischen Museum und Museum Europäischer Kulturen, Lansstraße 8/Arnimallee 25 läuft bis zum 6. April 2015. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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