Aggressiv und emotionsgeladen: Diskussion zum Badeverbot für Hunde

Ab 15. Mai müssen sich Hundehalter an die verschiedenen Symbolen der neuen Hundeampel halten. | Foto: Martin
  • Ab 15. Mai müssen sich Hundehalter an die verschiedenen Symbolen der neuen Hundeampel halten.
  • Foto: Martin
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Dahlem. "Ich möchte keinen Kompromiss", erklärte Umweltstadträtin Christa Markl-Vieto (B‘90/Grüne) zu Beginn des Bürgergesprächs am 15. April im Audimax der Freien Universität Berlin. Die Hälfte brach in laute Buh-Rufe aus, die anderen spendeten begeisterten Applaus. Emotionsgeladen war die Diskussion zur Neuregelung für Hunde an Schlachtensee und Krumme Lanke.

"Das ist eine Rechtfertigungsveranstaltung. Da ist doch alles schon entschieden", war zu hören. "Wir wurden ja gar nicht gefragt", empörte sich ein anderer Hundefreund.

Ab 15. Mai können die Vierbeiner nur noch oberhalb der Uferwege frei laufen, ins Wasser dürfen sie gar nicht mehr. Das sei bereits vorher der Fall gewesen, ungenaue Beschilderungen hätten dazu geführt, dass sich keiner daran gehalten hat, erklärte Christian Gaebler (SPD) von der Senatsumweltverwaltung. Jetzt sollen unmissverständliche Hinweise für Klarheit sorgen.

Heftige Pro- und Contra-Gespräche gab es nicht nur im Publikum, sondern auch auf dem Podium. Götz Eschenbach als Anwohner des Schlachtensees befürwortete das neue Verbot, schließlich sei der Grunewaldsee schon "totgeschissen". Michael Gödde von der Senatsumweltverwaltung wies auf die Gefährdung von brütenden Vögeln durch Hunde hin, vor allem der seltene Kuckuck sei bedroht. Damit erntete er erneute Buh-Rufe. Gisela Düllberg von der Initiative "Berliner Schnauze" verlangte die Aussetzung des Beschlusses und forderte einen Runden Tisch. "Ich fühle mich als Hundehalter diskriminiert." Melanie Knies von der Agentur "Berlin mit Hund" wies darauf hin, dass viel Müll an den Seen von Menschen stamme, unter anderem auch Kot.

Nach zweieinhalb Stunden war klar: Die Befürworter der Neuregelung atmen auf, die Hundefreunde sind sauer. Daran änderte auch die Zusicherung Markl-Vietos nichts, alle Für- und Gegen-Argumente zu sammeln. Nach zwei Jahren soll erneut überprüft werden, was das Verbot gebracht hat.

Teilweise war die Stimmung auf der Veranstaltung sehr aggressiv. Eine Frau aus dem Publikum brachte es auf den Punkt: " Das war nicht angenehm. Keiner hatte Respekt vor dem anderen."

Bis zum 15. Mai ist noch einiges zu tun an den Seen. Es fehlt an Toiletten und Abfallbehältern. Auch die so genannten Hundeampeln müssen noch aufgestellt werden. Sie bestehen aus Holzpflöcken, auf denen Hundesymbole abgebildet sind: mit und ohne Leine und durchgestrichen als Zeichen für die Verbotszone.

Mehr Informationen zu den Vorschriften an den Seen im Grunewald gibt es auf www.bhskl.de.
Ulrike Martin / uma
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

18 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 171× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 123× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 178× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.517× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.