Schüler erleben die Folgen von Rauschmittelkonsum

Polizeihauptkommissar Lutz Klemke ist gewiss: Mit Rauschbrille lenkt Lara, 13, nicht mehr sicher. | Foto: M. Schmidt
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Dahlem. Um Schulkinder so lange wie möglich vor Alkohol und Rauschgift zu bewahren, hat die Wilma-Rudolph-Schule (WRS) das Thema jetzt in einer Projektwoche behandelt.

Die 0,8 Promille-Brille gibt es nicht beim Optiker. Sie ähnelt einer Schwimmbrille und wer sie aufsetzt, sieht verschwommen - so, als hätte er schon drei große Bier getrunken. In der Turnhalle der Wilma-Rudolph-Schule hat Polizeihauptkommissar Lutz Klemke die Schüler der 8. Klasse versammelt, um ihnen den Effekt von Betrunkenheit zu demonstrieren. Mit der Rausch-Brille soll jeder einen Einkaufswagen sicher an Pfosten vorbei schieben, eine kleine Latte übersteigen, eine Linie entlanglaufen und Bälle auf ein Tor werfen.Ein Schulkind beginnt. Schon nach den ersten Metern fällt die erste Stange. Die zuschauenden Mitschüler lachen. Noch. Denn was der erste Rausch-Brillen-Träger machen, passiert auch den anderen: doppelt oder unscharf sehen, neben den Ball greifen und die Bälle weit daneben werfen. Zur Kontrolle hat jedes Kind einen Zettel, auf dem es die Schwierigkeiten mit der Rauschbrille beschreiben soll. Am Ende der Tour gibt Klemke jedem die Hand, und selbst die nicht zu verfehlen, ist schon schwer.

Klemke lächelt. Er trainiert seit Jahren Schulkinder für den Straßenverkehr. Hier sollen die Schüler den Einfluss von Alkohol auf ihr Verhalten kennenlernen. Die 13- und 14-Jährigen sind baff. "Ein komisches Gefühl ist das", sagt die 14-jährige Jil. Das Lachen der Mitschüler den berauschten Klassenkameraden nimmt Klemke auf, um noch etwas klar zu machen: Wollen die Kinder sich einmal der Lächerlichkeit preisgeben, wenn sie alkoholisiert und ohne Selbstkontrolle etwa an einer Bushaltestelle rumhängen?

Klemkes Kollege Karsten Leuteritz demonstriert unterdessen in einem Klassenraum, wie man dem Gruppenzwang entkommt und etwa einen angebotenen "Joint" oder eine Wasserpfeife ablehnt. Beste Antwort, so der Oberkommissar: "Ich muss mal..."

Drogen und Alkohol, erklärt Polizeioberrat Sven Heinrich, sind Hemmungslöser bei Straftaten. Bei Kraftfahrern spiele der Mischkonsum eine große Rolle. Von "großem Dunkelfeld" spricht der Leiter des Abschnitts 43. Neueste Schätzungen gehen davon aus, dass jeder 20. Rauschmittel konsumiert. Schulleiter Hans-Günther Bauer nennt seine Einrichtung "groß, aber ruhig". Doch auch hier gebe es mitunter "Sachen, die ins Strafgesetzbuch hineinreichen." 14-Jährige seien besonders anfällig dafür.

Martinus Schmidt / mst
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Lokalredaktion aus Mitte

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