Schorlemerallee: BVV diskutiert über das Pro und Contra
Dahlem. Tempo 30 für die Schorlemerallee ist nicht nur eine Forderung der Anwohner. Ein gleichlautender Antrag der Fraktionen der Piraten und Bündnisgrünen wird derzeit auch im
Verkehrsausschuss
diskutiert.Die Schorlemerallee sei Teil eines überbezirklichen Radroutennetzes, es komme dort oft zu gefährlichen Situationen zwischen Radfahrern und überholenden Autos. "Je langsamer die Autos fahren, desto ungefährlicher ist solch eine Situation", heißt es in dem Antrag. Auch die Anwohner hätten sich für eine Tempobeschränkung ausgesprochen.
Tatsächlich befürworten die Anwohner Tempo 30 auch deshalb, weil sie Pläne des Bezirks, in der Schorlemerallee Radstreifen anzulegen, ablehnen. Sie befürchten, dass der mit Fliederbüschen bewachsene Mittelstreifen zum Teil der überregionalen Radroute 1 werden könnte und deshalb asphaltiert werden müsste. Radstreifen am Fahrbahnrand würden zudem zum Verlust von Nutzungsflächen für alle führen. Gesonderte Radwege würden zudem dazu führen, dass Pkw zur Hälfte auf dem Bürgersteig parken.
Ein weiteres Gegenargument: Auf der Englerallee, die von der Schorlemerallee abbiegt, werde seit Einrichtung der Radwege im Schnitt Tempo 60 bis 65 gefahren. "Wir befürchten bei uns eine ähnliche Entwicklug", erklärt Ekkehard Brunn von der Anwohnerinitiative Schorlemerallee. "Die Anwohner haben in einer persönlichen Befragung namentlich und für jedes Haus - auch der einmündenden Straßen - ausnahmslos für Tempo 30 gestimmt", erklärt Brunn weiter. Damit könne ein rücksichtsvolles Miteinander von Autos, Radfahrern und Spaziergängern erreicht werden. Und der Zeitverlust sei gering: Wird auf der 630 Meter langen Schorlemerallee Tempo 30 statt 50 gefahren, dauert der Fahrtweg 30 Sekunden länger. Diese Antwort erhielten die Anwohner von Martin Müller-Ettler, Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes.
Wie die Chancen für Tempo 30 stehen ist derzeit nicht abzusehen. Die Schorlemerallee gehört zum Hauptstraßennetz. Über Tempolimits auf diesen Straßen entscheidet nicht das Bezirksamt, sondern die Verkehrslenkung Berlin.
Ulrike Martin / uma
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