Domäne Dahlem besteht seit 40 Jahren als Museum und Landgut
Dahlem. Vor 40 Jahren konstituierte sich der „Verein der Freunde der Domäne Dahlem“ und legte damit den Grundstein für die Erhaltung von Landgut und Museum. Am Freitag, 7. Oktober, feierten Freunde und Förderer im neuen Landgasthaus das Jubiläum.
Die Geschichte der Domäne ist indes wesentlich älter. Bereits vor rund 800 Jahren gab es dort Landwirtschaft, das Herrenhaus entstand 1560. Über die Jahrhunderte wurde es immer weiter ausgebaut und vergrößert, Ackerbau und Viehzucht entwickelten sich.
Dringender Handlungsbedarf entstand 1976, als die letzten West-Berliner Stadtgüter Dahlem und Marienfelde aufgelöst wurden. Um die Bebauung des einzigen noch vorhandenen Domäne-Ackers zu verhindern gründete sich der „Verein der Freunde der Domäne Dahlem“. In den 1980er Jahren gab erstmals finanzielle Zuwendungen vom Land Berlin.
1994 wurde die Nutzung des Domänenackers für kulturelle Zwecke im Flächennutzungsplan festgeschrieben. Ein Jahr später übergab der Verein die Trägerschaft an die Stiftung Stadtmuseum Berlin.
2009 wird die Domäne zur staatlich anerkannten Stiftung bürgerlichen Rechts. Stifter sind das Land Berlin und die Freunde der Domäne Dahlem. Ein neues Profil entsteht: Ein Freilandmuseum für Agrar- und Ernährungskultur mit ökologischem Schwerpunkt. Rechtzeitig zum Jubiläum fertig geworden ist das Landgasthaus, in der historischen Remise, ein neuer Eingangsbereich und das Culinarium im ehemaligen Pferdestall mit der preisgekrönten Erlebnisausstellung „Vom Acker bis zum Teller“.
Als einen Ort der Vielfalt, des Naturschutzes und des bürgerschaftlichen Engagements bezeichnete Christian Gaebler (SPD), Staatssekretär bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, das Landgut in seiner Rede zum Jubiläum. „Und ein Bauernhof mit U-Bahn-Anschluss hat einen besonderen Charme.“ Das Herausragende für Bürgermeister Norbert Kopp (CDU): „Die Domäne ist nicht nur ein Ort zum Angucken, sondern zum Anfassen, Mitmachen und Ausprobieren.“ Für Museumsdirektor Peter Lummel hat die Domäne ein deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal: „Die Besucher erleben Landwirtschaft und Kulturhistorie an einem Platz.“
Nach der Zukunft gefragt, sagte Anke Otto, Vorsitzende des Fördervereins, es sei wichtig, die Förderung weiter zu entwickeln. „Aber wir wollen nicht nur Geld einwerben, sondern auch neue Mitglieder und Ehrenamtliche.“ Lummel wünscht sich neue Projekte zur Inklusion und Integration, „wir wollen Menschen aus anderen Kulturkreisen erreichen.“
Marit Schützendübel ist die neue Domäne-Direktorin und Vorsitzende der Stiftung. Durch ihre Kinder, 19 und sieben Jahre alt, weiß die Betriebswirtin, wie unterschiedlich die Domäne gesehen wird. „Kinder freuen sich, wenn sie Tiere anfassen können, Teenager haben andere Ansprüche.“ Sie will mehr Jugendliche neugierig auf die Domäne machen. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.