Online-Vortrag: Feminismus und Flucht, Afghanistan und Deutschland

Die Freiheiten der Frauen in Afghanistan sind fragil. Der Coronavirus trägt nun außerdem dazu bei, dass die Frauen weiter benachteiligt werden, etwa durch die Umfunktionierung der speziellen Wartezonen in Arztpraxen für Frauen zur Behandlung und Diagnose von COVID-19. Auch ist das medizinische Personal in den Einrichtungen hauptsächlich männlich. Als Folge haben die Frauen einen schlechteren Zugang zur generellen Gesundheitsversorgung und zu COVID-19 Tests.

Unabhängig der aktuellen Entwicklung der Pandemie, werden die Frauen und Mädchen auch in anderen Bereichen benachteiligt. Das Land gehört laut eines Rankings der Seite Statista aus dem Jahr 2018 zu den gefährlichsten Ländern für Frauen weltweit und belegt nach Indien den zweiten Platz. Zwar dürfen Mädchen im heutigen Afghanistan zur Schule gehen, studieren und Berufe ergreifen. Doch stagniert die Zahl der alphabetisierten Frauen bei siebzehn Prozent. In Kabul arbeiten Frauen auch in höheren Positionen, bekleiden politische Ämter, besuchen Cafés und Restaurants. Außerhalb der Hauptstadt aber und vor allem in den von den Taliban kontrollierten Provinzen werden weiterhin Mädchen im Kindesalter zwangsverheiratet, als Pfand bei Konflikten "verschenkt", misshandelt, um der "Ehre" willen getötet.

Feminismus findet seine Inszenierung vor allem in den sozialen Medien, seine AnhängerInnenschaft versammelt sich bei Twitter und Facebook. Die meisten Aktivistinnen sind jung. In Afghanistan, wo in allen Bereichen alte Männer das Sagen haben, hat es eine besondere Dimension, wenn junge Frauen Forderungen stellen.

Wie können Frauen und Mädchen in ihren Herkunftsländern, aber auch in Deutschland geschützt werden und in der Entwicklung dieser Maßnahmen wichtige Akteurinnen sein? Was ist notwendig, um Frauen – auch geflüchteten Frauen – ökonomische Selbstständigkeit und Teilhabe auf allen Ebenen zu ermöglichen?

Diese Fragen behandelt Tahora Husaini (Mitbegründerin des Vereins Frauen für den Nahen Osten e.V.) in Ihrem Vortrag.


Wann? Am 19. August 2020 um 19 Uhr

Wo? Via Zoom, Teilnahme ohne Anmeldung unter: https://us02web.zoom.us/j/84354247497

Autor:

Afrika MedienZentrum aus Reinickendorf

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