Conchita Wurst als Skulptur im Museum Europäischer Kulturen

26. Mai 2018
15:00 Uhr
Museum Europäischer Kulturen, 14195 Berlin
Conchita Wurst auf der Mondsichel, ein Werk des österreichischen Künstlers Gerhard Goder. | Foto: Museum Europäischer Kulturen/Ute Franz-Scarciglia
  • Conchita Wurst auf der Mondsichel, ein Werk des österreichischen Künstlers Gerhard Goder.
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Im Museum Europäischer Kulturen (MEK) gibt es ein neues Exponat. Sie zeigt Conchita Wurst, Siegerin beim 59. Eurovision Song Contest 2014, auf einer Mondsichel.

Der österreichische Künstler Gerhard Goder hat Conchita Wurst, eine Kunstfigur des österreichischen Sängers Thomas Neuwirth, in der Tradition katholischer Heiligenbilder geschaffen. Das Porträt erinnert an die „Heilige Kümmernis“, eine fiktive Volksheilige, deren Legende im Spätmittelalter entstand. Sie soll sich gegen eine erzwungene Heirat gewehrt und zu Gott darum gebetet haben, verunstaltet zu werden. Daraufhin wuchs ihr ein Bart.

Goders Darstellung ähnelt den sogenannten Mondsichel-Madonnen, einem seit dem 16. Jahrhundert populären Bildtypus, der die Muttergottes mit dem Jesuskind auf einer Mondsichel stehend zeigt. Die androgyne Erscheinung der Skulptur entspricht der Aussage von Conchita Wurst, sie sei ein schöner Mann und eine schöne Frau in einer Person.

Mit seiner Figur will der Bildhauer aktuelle Diskussionen in einer Gesellschaft mit unterschiedlichen Kulturen, Hautfarben und sexueller Orientierung festhalten. Anlass für das MEK, die Skulptur in die ständige Sammlung aufzunehmen, ist der „Queer History Month“, den das Netzwerk „Museen queeren Berlin“, das sich für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt einsetzt, im Mai veranstaltet. Das MEK möchte diesen Gruppen ein Forum bieten, deshalb sind Interessierte am Sonnabend, 26. Mai ab 15 Uhr zu einer Sonderführung eingeladen, bei der neben der neuen Skulptur weitere queere Exponate im Mittelpunkt stehen.

Die Öffnungszeiten im MEK, Arnimallee 25, sind dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt acht, ermäßigt vier Euro.

Weitere Infos gibt es auf http://asurl.de/13vl
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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