Friedrichshain. Der erste Flyer ist gerade fertig. Dazu kommen noch weitere Plakate. Mit ihnen will Sabine Blumhoff auf der Stralauer Halbinsel für ihren Beitrag zum Tag der offenen Gesellschaft werben.
Vor ihrem Haus in der Friedrich-Junge-Straße wird es am 17. Juni ebenfalls eine Tafel geben, wie von den Initiatoren der bundesweiten Veranstaltung angeregt. Dort sollen sich Menschen treffen, zusammen speisen, sich kennenlernen oder Kontakte vertiefen. Und insgesamt ein Zeichen für Weltoffenheit und Miteinander setzen.
Sabine Blumhoff war sofort angetan, als sie von der Aktion erfahren hat. "Ich finde das eine gute Idee." Nicht nur der Überbau gefällt ihr dabei, sondern auch die Möglichkeit, mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen. Mehr vielleicht über den einen oder anderen erfahren, den man bisher nur kurz auf der Straße grüßt. Und bei ihr wäre am 17. Juni ohnehin gefeiert worden: Denn sie hat Geburtstag, sie wird 47 Jahre alt.
Wer Lust hat, kommt vorbei
Das Tafeltreffen hat sie sich so vorgestellt, dass jeder der Lust hat, einfach vorbeikommt. Schön wäre es, wenn die Gäste ebenfalls etwas zu essen und trinken mitbringen können, sagt Sabine Blumhoff. Ebenso wie Sitzgelegenheiten oder Tische, damit wirklich jeder Platz findet. Freunde und Bekannte haben sich bereits angesagt. Und dann ist sie einfach gespannt darauf, was sich ergibt.
Wobei die Gastgeberin bereits den Eindruck vermittelt, dass sie sehr gut auf andere Menschen zugehen kann und wenig Berührungsängste zeigt. Das hängt schon mit ihrem Beruf zusammen. Sabine Blumhoff arbeitet als selbstständige Assistenzmanagerin. Sie organisiert Unterstützung für Haushalte von der Kinderbetreuung bis zur Urlaubsplanung. Ein Job, der sie mit unterschiedlichsten Kunden in Kontakt bringt.
Kontakt ausbaufähig
Aber auch privat ist sie mit unterschiedlichsten Berliner Milieus vertraut. "Als wir vor zehn Jahren in die Stadt gezogen sind, wohnten wir zunächst in Wedding." Das sei zwar anders, aber ebenso interessant gewesen, wie jetzt auf der Stralauer Halbinsel.
Ihre heutige Wohngegend beschreibt sie als sehr offen. Es sei hier auch nicht so, dass man keine Nachbarn kenne. Gefallen hat ihr auch die weitgehende Akzeptanz und Entspanntheit der meisten Bewohner, als Flüchtlinge auf die Halbinsel zogen.
Aber trotzdem sei es eben noch so, dass nicht nur zu diesen Neubürgern, sondern auch insgesamt der Kontakt der Nachbarn untereinander noch ausbaufähig sei. Vielleicht ändert sich das nach dem gemeinsamen Erlebnis bei der Tafel. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.