Köpenick. Wie kann man einen Menschen zum Geburtstag überraschen, der schon alles hat? Doch die Überraschung gelingt: ein Zwerg.
Clara traut ihren Augen kaum. Etwas so Abstoßendes hat sie in ihren kühnsten Träumen nicht zu wünschen gewagt. Sie beginnt ein bitterböses Spiel, ohne Rücksicht auf Verluste und angefeuert von den Followern im Netz. Basierend auf Alexander von Zemlinskys Oper "Der Zwerg" frei nach der Novelle „Der Geburtstag der Infantin“ von Oscar Wilde wird die Geschichte eines Zwerges erzählt, der nicht ahnt, dass er den gängigen Konventionen nicht entspricht – sah er sich doch selbst nie im Spiegel. Er spiegelt sich nur in den Blicken der Menschen. Er deutet sie falsch. Ihr Lachen empfindet er als Kompliment.
Auszüge der Musik Zemlinskys vermischen sich mit Gesang und elektronischen Klängen zu einem modernen Soundtrack für dieses Musiktheater über einen Außenseiter, der nicht den Normen entspricht; über falsche Gefühle und das Leid eines Sängers, dessen Lied verstummt, sobald er erkennt, welches Spiel mit ihm gespielt wird. In Zeiten virtueller Hexenjagden, in der ganz normale Menschen per Klick zum Zwerg gemacht werden, bekommt dieses alte Thema eine neue Wendung.
Premiere der Jungen Oper im Schlossplatztheater, Alt-Köpenick 31/33, ist am 2. Dezember um 20 Uhr. Weitere Vorstellungen sind bis zum 17. Dezember dann immer freitags und sonnabends um 20 Uhr. sim
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.