Der Kaiser und der Heilige Krieg: Ballhaus startet mit „El Dschihad“

1. September 2015
20:00 Uhr
Ballhaus Naunynstraße, 10997 Berlin

Kreuzberg. Der Begriff „Dschihad“ ist heute zu einem Allgemeinbegriff für die Auseinandersetzungen in und mit der arabischen Welt geworden. Aber was ist damit eigentlich genau gemeint?

Nicht nur mit dieser Frage beschäftigt sich die Aufführung „El Dschihad“, mit der das Ballhaus Naunynstraße am 1. September die Spielzeit 2015/16 eröffnet. Und neben der Begriffsbestimmung zwischen einem gottgefälligen Leben und dem Aufruf zum bewaffneten Kampf gegen „Ungläubige“ geht es auch um seinen historischen Werdegang,

Kaum bekannt ist zum Beispiel, dass einst gerade in Deutschland die Idee des Dschihad mit großen Hoffnungen begleitet wurde. Nämlich vor 100 Jahren während des Ersten Weltkriegs. 1914 versuchte Kaiser Wilhelm mit einem Aufruf zum „Heiligen Krieg“ einen Aufstand der muslimischen Welt gegen die Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich in Gang zu bringen. Damit sollten diese Kriegsgegner geschwächt werden. Und es blieb auch nicht nur beim verbalen Dschihad. Deutsche Agenten planten Attentate und Sabotageakte. Im sogenannten „Halbmondlager“ in der Nähe von Berlin wurden muslimische Kriegsgefangene zum Heiligen Krieg angestachelt.

Die damaligen Ereignisse werden ebenso in Erinnerung gerufen, wie der „Stellvertreterkrieg“ in den 1980er Jahren.

Aufgeführt wird das Stück in der Naunynstraße 27 von einem Performance-Team um die deutsch-irakische Theatermacherin Claudia Besrawi. Beginn der Premiere ist um 20 Uhr. Weitere Aufführungen sind am 2., 4., 5. 7. und 8. September zur gleichen Uhrzeit. Die Karten kosten 14, ermäßigt acht Euro. Tickets gibt es unter  75 45 37 25. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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