Das Tempelhofer Feld war auch Schauplatz der Novemberrevolution in Berlin. Arbeiter- und Soldatenrat, Bürgerinnen und Bürgerinnen, die noch von den alten Eliten als „Untertanen“ betrachtet wurden, trafen sich auf dem Feld für Versammlungen und Kundgebungen. Eine neue Ordnung sollte geschaffen werden, ohne Monarchie und Obrigkeitsstaat, die für die Katastrophe des Ersten Weltkrieges verantwortlich waren.
Doch die alten Eliten wollten ihre Macht nicht einfach abgeben. In die Auseinandersetzungen zwischen Revolutionären, den Konflikten zwischen Arbeiter- und Soldatenräten, im Rat der Volksbeauftragten, zwischen USPD und SPD wurde von Friedrich Ebert das Militär als Träger des militarisierten preußischen Kaiserreichs gerufen. Auch die Freikorps nutzten das Tempelhofer Feld als Aufmarschgebiet. Die Folgen des Rufs nach dem kaiserlichen Militär und der Schießbefehl werden im Vortrag beleuchtet.
Mark Jones, geboren 1981, ist Research Fellow an der Freien Universität Berlin und am University College Dublin. Er studierte an der University of Cambridge, am Trinity College Dublin und am European University Institute in Florenz, wo er in Geschichte promovierte. Sein Forschungsschwerpunkt ist der Zusammenhang zwischen Gewalt und politischer Kultur in Deutschland im 20. Jahrhundert.
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