Umzug retour: Karneval der Kulturen gibt sich in diesem Jahr politisch

21. Mai 2018
Blücherplatz, 10961 Berlin
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Der  Umzug am Pfingstmontag ist wie immer bunt, hat aber auch eine politische Botschaft. | Foto: Thomas Frey
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  • Der Umzug am Pfingstmontag ist wie immer bunt, hat aber auch eine politische Botschaft.
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Die Veranstaltung war immer ein Statement. Gleichzeitig aber auch ein großes Fest. Letzteres wird es bleiben, auch wenn die Organisatoren ihre politischen und gesellschaftlichen Anliegen beim Karneval der Kulturen 2018 besonders herausstreichen.

"Allen gehört die Stadt." "Für ein urbanes Miteinander." "Ein Dorfplatz für eine bessere Welt." Mit diesen und weiteren Schlagworten geht der Karneval in diesem Jahr an den Start. "Die Umkehrung der herrschenden Verhältnisse ist seit jeher das Wesen des Karnevals", heißt es zudem in der Ankündigung. Symbolisches Zeichen dafür: Der Straßenumzug wird umgekehrt. Er beginnt am 20. Mai um 12.30 Uhr an der Ecke Yorck- und Großbeerenstraße. An dieser Stelle war bisher das Ziel. Endpunkt ist jetzt der Hermannplatz, wo die Parade bis zum vergangenen Jahr immer losging. Gegen 21 Uhr werden die letzten dort eintreffen. Ein Umdenken für manche Zuschauer, die die Präsentation der verschiedenen Gruppen bisher zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort verfolgt haben.

Der Umzug besteht in diesem Jahr aus 68 Formationen mit mehr als 4000 Beteiligten. 13 davon sind zum ersten Mal mit dabei. Auf ihren Wagen oder zu Fuß widmen sich auch diese Künstler und Aktivisten dem "kreativem Umgang mit politisch und gesellschaftlich relevanten Themen". Dazu gehören zum Beispiel Frauenrechte, der Schutz der Meere, das Einreißen von Mauern und Bauen von Brücken. Insgesamt demonstrieren die Teilnehmer für ein offenes und freiheitliches Zusammenleben. Das war auch schon von Anfang an Anliegen beim Karneval der Kulturen, in diesem Jahr soll das aber anscheinend einen besonderen Überbau bekommen. Auch beim Straßenfest, das vom 18. bis 21. Mai auf dem Blücherplatz stattfindet. Der "Grüne Bereich" wandert vom Rand mitten ins Festgelände und wird zum schon erwähnten Dorfplatz mit Anspruch. Denn beim "Grünen Bereich" geht es um Nachhaltigkeit, Umgang mit Ressourcen, alles, was uns und die Welt besser machen soll.

Aber natürlich gibt es auch Musik, wenn auch dieses Mal nur auf drei statt bisher vier Bühnen. Dazu noch in manchen sogenannten "Corners". Irgendwas für den eigenen Geschmack wird wahrscheinlich jeder finden: Rock und HipHop, Chansons oder Afrobeats. Neben Bands agieren auch DJ's.

Die Budenmeile mit mehr als 300 Ständen fehlt ebenfalls nicht. Kulinarisches oder Accessoires aus vielen Ländern werden angeboten. Schon das sorgt auf seine Art für Völkerverständigung.

Geöffnet ist das Straßenfest am Freitag von 16 bis 24, Sonnabend und Sonntag von 11 bis 24 und am Pfingstmontag von 11 bis 19 Uhr.

Der Karneval der Kulturen wird von Piranha Arts ausgerichtet. Schirmherr ist der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD). Die Berliner Sparkasse, die Wasserbetriebe und die GSG Gewerbesiedlungs-Gesellschaft sind auch in diesem Jahr als Unterstützer dabei. Außerdem gibt es Geld von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. In ihrem Haushalt sind 830 000 Euro eingeplant. Wie es aussieht, reicht die Summe aber nicht. Vor allem wegen des Sicherheitskonzepts werden rund 100 000 Euro mehr benötigt.

Nicht zu vergessen ist der Kinderkarneval am 19. Mai. Er startet um 13.30 Uhr mit einem Kostümumzug vom Mariannenplatz zum Görlitzer Park. Um 15 Uhr beginnt dort ein Kinderfest. Veranstalter ist die Kreuzberger Musikalische Aktion (KMA).

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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