Honeckers Zuchthaus. Brandenburg-Görden und der politische Strafvollzug in der DDR

9. April 2019
18:30 - 20:00 Uhr
Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestraße 103, "Haus 22", 10367 Berlin...
Treppenhaus in der VA I der Haftanstalt Brandenburg-Görden, 21.11.1975 | Foto: BStU, MfS HA XXII 346 Bd. 2 Bl 033 Bild 2

Mit bis zu 3.500 Insassen zählte Brandenburg-Görden in der DDR zu den vier größten Gefängnissen. Hier saß bis 1945 Erich Honecker ein. Später ließ er in dieser Haftanstalt seine politischen Gegner inhaftieren, unter strengen Haftbedingungen und bei erzwungener Arbeit.

Die DDR-Geheimpolizei führte hinter den Kulissen Regie und warb Spitzel unter Häftlingen und Bewachern. Die Insassen verfolgten eigene Strategien zur Selbstbehauptung, fertigten Flugblätter oder hörten heimlich West-Radio.
Tobias Wunschik (BStU) hat zu den Schicksalen der Gefangenen und den Biografien der Verantwortlichen in der Gefängnisverwaltung und bei der Stasi geforscht. Seine Studie zeigt am Beispiel von Brandenburg-Görden, was politischer Strafvollzug in der DDR bedeutete. Wer wurde überhaupt politisch verfolgt, verurteilt und inhaftiert? Wie sah der Alltag von politischen Häftlingen aus?

Manfred Wilhelm, Frank Tornow und Johannes Drews berichten an diesem Abend über die Haftanstalt Brandenburg-Görden aus eigenem Erleben. Während Wilhelm und Tornow wegen "staatsfeindlicher Hetze" bzw. angeblicher Spionage mehrjährige Haftstrafen absaßen, arbeitete Drews hier als Gefängnispfarrer. Ihre Geschichten spiegeln sich auch in den Stasi-Unterlagen.

Impulsvortrag: Tobias Wunschik
Podiumsgespräch:
Frank Tornow, ehem. polit. Häftling
Manfred Wilhelm, ehem. polit. Häftling
Johannes Drews, Gefängnispfarrer für Brandenburg-Görden
Tobias Wunschik, Historiker und Buchautor
Moderation: Silke Klewin, Leiterin der Gedenkstätte Bautzen
Im Anschluss laden wir Sie zu einem kleinen Empfang ein.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Vandenhoeck & Ruprecht und der Robert-Havemann-Gesellschaft. Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Dank freundlicher Unterstützung durch die Buchhandlung [89] kann die Publikation bei der Veranstaltung auch vor Ort erworben werden.

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