Meister musizieren hinter Gefängnismauern

10. Februar 2018
20:00 Uhr
Soeht.7, 12203 Berlin
Meisterkonzerte in morbidem Ambiente. Rainer Mohr veranstaltet im ehemaligen Frauenknast Musikkonzerte. | Foto: K. Rabe
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  • Meisterkonzerte in morbidem Ambiente. Rainer Mohr veranstaltet im ehemaligen Frauenknast Musikkonzerte.
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Seit Anfang 2017 finden in der neuen Lichterfelder Kulturstätte Soeht 7, dem ehemaligen Frauengefängnis in der Söhtstraße, regelmäßig Musikveranstaltungen statt. Organisiert werden sie von Rainer Mohr, der mit diesen Konzerten zur kulturellen Förderung und Belebung Lichterfeldes beitragen möchte.

Rainer Mohr ist von Haus aus Apotheker und seit zwölf Jahren für den Apothekerverlag tätig. Seine Leidenschaft gehört aber schon immer dem Singen, Tanzen, Malen und Jonglieren – kurz: „allem was Spaß macht“, sagt er. Seine Liebe zu Musik und Kleinkunst ist inzwischen zu einem zeitintensiven Hobby geworden: Er organisiert niveauvolle Veranstaltungen unter dem Motto „Spätsünder“. Kreativen Menschen und „versierten Amateuren“ bieten sie ein Podium, sich vor Publikum zu zeigen. 2013 mietete Mohr zunächst in Kreuzberg eine Remise an. Schnell wurden die „Spätsünder“ zu einer beliebten Veranstaltungsreihe, zu der inzwischen auch die „Meisterkonzerte“ dazugekommen sind. Hier bringt Mohr ausgezeichnete Musiker, vornehmlich an akustischen Seiteninstrumenten, mit einem interessierten Publikum zusammen. Weil er aus der Remise rausmusste, suchte er nach etwas Neuem. Und landete im ehemaligen Frauenknast. Seit Anfang 2017 finden die Konzerte in der neuen Kulturstätte in Lichterfelde statt. Mohr mietet sich für die Konzertabende im sogenannten Kuppelsaal des historischen Gebäudes ein. „Die Veranstaltungen stoßen zusehends auf Interesse“, freut sich Mohr und hofft, dass sich die Reihe im Soeht 7 weiter etabliert.

Um die Reihe auf Dauer finanzieren zu können, braucht er aber ein volles Haus. Mohr möchte den Musikern eine anständige Gage zahlen. Das funktioniert nur, wenn genug zahlende Gäste da sind. „Schön wäre es, wenn wir für unsere Reihe Sponsoren finden würden, die Kultur im Kiez fördern wollen“, sagt Rainer Mohr. Er denkt auch darüber nach, eventuell einen Verein zu gründen, der ihm bei seinem Vorhaben unterstützt.

Das nächste Konzert bestreitet am Sonnabend, 10. Februar, das Tamara Lukasheva Quartett. Die Band hat im vergangenen Jahr den Neuen Deutschen Jazz Preis in Mannheim gewonnen. Tamara Lukasheva, Jahrgang 1988, verbindet Tradition mit Experiment und hat große Freude an Improvisation. In ihren Songs spielt sie mit Worten und baut die Kunst des Scatgesangs weiter aus. „Das wird ein Abend voller Überraschungen“, verspricht Mohr. Auch das nächste Meisterkonzert verspricht ein musikalischer Leckerbissen zu werden. Am Sonnabend, 24. Februar, sind Frank Schlüter und Peter Groesdonk im Soeht 7 zu Gast. Die beiden Gitarristen entführen unter der Rubrik „Die jungen Wilden“ mit eigenen Kompositionen und Arrangements sowie Coverversionen aus Blues, Pop, Jazz und Gypsyswing in die Welt der Akustikgitarre. Dabei entdecken die jungen Musiker bekannte Hits neu.

Beide Konzerte beginnen um 20 Uhr. Der Eintritt kostet jeweils 15 Euro im Vorverkauf und 18 Euro an der Abendkasse. Die Karten können über www.spätsünder.com reserviert werden. Informationen über Rainer Mohr t 0179-1110985, E-Mail: ramoki@yahoo.com.

Meisterkonzerte in morbidem Ambiente. Rainer Mohr veranstaltet im ehemaligen Frauenknast Musikkonzerte. | Foto: K. Rabe
Tamara Lukasheva und ihre Musiker Sebastian Scobel (Piano), Jakob Kühnemann (Bass), Dominik Mahnig (Drums) werden als Nächstes ihr Publikum begeistern. | Foto: Tanja Evers
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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