U-Bahn als Selbsterfahrung: Schulprojekt gastiert im Atrium

3. September 2015
17:00 Uhr
Jugendkunstschule Atrium, 13435 Berlin
Bambusstäbe markieren eine U-Bahn nach Reinickendorf. | Foto: Promo
  • Bambusstäbe markieren eine U-Bahn nach Reinickendorf.
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Märkisches Viertel. Schüler der Max-Beckmann-Oberschule präsentieren am 3. September um 17 Uhr in der Jugendkunstschule Atrium, Senftenberger Ring 97, ihr Projekt "Dimensionen des Wir".

Die Türen der U-Bahn schieben sich schleppend zusammen. Es folgt die Ansage der nächsten Station. Fahrgeräusche werden zunächst lauter, blenden dann langsam aus. Andersartige Geräusche tauchen auf: Grillenzirpen, ein Käuzchen, gestreute Jazz-Klänge. Dann kommen Stimmen: „Du bist zu klein und zu fett.“ „Wo kaufst Du denn Deine Klamotten?“ „Ey, Du Streber!“ Das Ganze steigert sich zu einem beängstigenden Stakkato und endet in einem Schrei und hämischem Gelächter. Währenddessen sehen wir ein Mädchen in einer mithilfe von Bambusstäben dargestellten U-Bahn immer tiefer in sich zusammen sinken. Ein anderes springt bei: „Jeder Mensch ist wertvoll!“

„Dimensionen des WIR“ ist Titel und inhaltlicher Leitfaden des Kunstprojektes, dessen Abschlusspräsentation die beschriebene Sequenz entstammt. Die Raum/Klangkünstlerin Ynez Neumann konzipierte das Projekt und setzte es in enger Kooperation mit den Lehrkräften Andrea Wulff (als Kunstpädagogin) und Sabine Haendly (als Klassenleiterin und Ethik-Lehrerin) um; in der Zeit von April bis Juli 2015 mit den Schülern der Klasse 7/13 der Max-Beckmann-Oberschule.

Eine Projektförderung durch das Amt für Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Reinickendorf ermöglichte es, über den üblichen schulischen Rahmen hinauszugehen und ein Projekt zu entwickeln, das neuere Kunstformen in den Unterricht einbindet, Querverbindungen zwischen den Künsten schafft und inhaltlich an den Rahmenlehrplan Ethik angeschlossen ist.

Mit Mitteln von Raum- und Klanginstallation und Performance werden Fragestellungen behandelt, die relevante Aspekte des sozialen und gesellschaftlichen Miteinanders beleuchten. Zusammengeführt werden die Einzelsequenzen in einer auditiven U-Bahn-Fahrt nach Reinickendorf. Einige Schüler schufen den visuellen Rahmen für die Performances in Form eines durch Bambus-Elemente angedeuteten U-Bahn-Waggons, der für die Aufführung an der Schule installiert wurde.

Zum Auftakt des neuen Schuljahres kommt die Klasse noch einmal in Projekttagen zusammen, um mit etwas Abstand auf die eigene Arbeit zurückzuschauen. Die öffentliche Projektvorstellung durch die Schüler am 3. September in der Jugendkunstschule Atrium, Senftenberger Ring 97 gibt dem eine weitere Dimension. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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