Die Info-Messe für engagierte Bürger: 9. Berliner Freiwilligenbörse am 9. April

9. April 2016
11:00 Uhr
Rotes Rathaus, 10178 Berlin
Die Freiwilligenbörse zeigt vielfältige Möglichkeiten auf, sich sozial zu engagieren. | Foto: Gregor Baumann, Landesfreiwilligenagentur Berlin © 2015
  • Die Freiwilligenbörse zeigt vielfältige Möglichkeiten auf, sich sozial zu engagieren.
  • Foto: Gregor Baumann, Landesfreiwilligenagentur Berlin © 2015
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Wo kann ich helfen? Wer zeigt mir, was zu tun ist? Wie finde ich Gleichgesinnte? So und ähnlich fragt sich jeder, der sich freiwillig engagieren möchte. Oft gibt es keine konkreten Antworten, nicht selten mit dem Ergebnis: Der, der doch etwas Gutes tun wollte, tut – nichts.

Die Berliner Freiwilligenbörse lädt ein, alle offenen Fragen zu klären, unkompliziert im persönlichen Gespräch. Kommenden Samstag findet sie von 11 bis 17 Uhr im Roten Rathaus statt. Über 100 gemeinnützige Organisationen stellen sich vor. Ihre Vertreter informieren nicht nur über die vielfältigen Möglichkeiten, sie beraten auch individuell. Nach den Erfahrungen des Veranstalters, der Landesfreiwilligenagentur Berlin e.V., der beste Weg zum richtigen Engagement.

Ob Soziales, Kultur, Bildung, Sport, Technik oder Natur – in allen Bereichen werden Freiwillige gesucht, natürlich auch noch in der Flüchtlingshilfe. Alle Angebote findet man schon jetzt in einem Katalog, anzuschauen unter www.berliner-freiwillgenboerse.de. Die nebenstehenden Kästen bieten einen kleinen Einblick. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Erstmals findet einen Tag zuvor im Roten Rathaus auch der Berliner Stiftungstag statt.

Geflüchteten helfen

Nicht zuletzt dem immensen Einsatz Freiwilliger sei Dank, konnten in den vergangenen Monaten zehntausende Flüchtlinge versorgt werden. Noch bleibt deren Lebenssituation schwierig. Dabei stehen die nächsten Schritte Richtung Integration an. Auch dafür werden weitere Helfer benötigt, auch bei vielen Ausstellern auf der Freiwilligenbörse. So suchen etwa der Humanistische Verband, das Christliche Jugenddorfwerk und die Johanniter-Unfall-Hilfe Freiwillige. Mögliche Aufgaben reichen von der Essensausgabe über die Begleitung zu Ärzten und Behörden bis hin zur Gestaltung von Sportangeboten. Die Bürgerstiftung Berlin bietet an, geflohene Kinder beim Spracherwerb zu unterstützen. Und der Träger Integra möchte die berufliche Integration junger erwachsener Flüchtlinge voranbringen – mithilfe von ehrenamtlichen Mentoren.

Für Menschenrechte eintreten

„Menschenrechte leben – engagiert!“ So heißt das Motto der diesjährigen Freiwilligenbörse. Es passt zuallererst zu den Ausstellern, die beharrlich für Rechte eintreten, auch in Gegenden auf der Erde, die außerhalb unserer Aufmerksamkeit liegen. Beispielsweise kämpft die Berliner Arbeitsgruppe der Kindernothilfe seit 35 Jahren für Kinderrechte, etwa in Südamerika. Es werden neue Mitstreiter gesucht, die Aufklärungsarbeit betreiben. Dies gilt auch für die Initiative Studieren ohne Grenzen. Sie vergibt Stipendien an junge Erwachsene im Kongo, die eine Hochschulbildung erhalten sollen. Um die menschenwürdigen Verhältnisse im eigenen Land sorgt sich dagegen das Armutsnetzwerk, das für die Rechte von Hartz IV-Beziehern eintritt.

Einen Mitmenschen begleiten

Einer, der es leichter hat, kümmert sich um einen, der es gerade schwerer hat im Leben: Das ist die Grundidee für ein Engagement, das zahlreiche Vereine auf die Freiwilligenbörse anbieten, als Patenschaft oder Besuchsdienst. Stets geht es darum, ein kleines Stück Verantwortung zu übernehmen, Zuwendung zu schenken und den Alltag etwas zu erleichtern. Da sucht etwa der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin Menschen, die einen Betroffenen zu Veranstaltungen oder beim Einkaufen begleiten. Beim Sozialverband VdK gilt es, mit Älteren spazieren zu gehen oder ihnen einfach Gesellschaft zu leisten. Bei Evas Arche sind es Frauen mit Demenz oder psychischen Erkrankungen, die sich regelmäßigen Besuch wünschen. Ähnlich ist bei den Schülerpaten. Sie geben jungen Menschen mit Migrationshintergrund Nachhilfe, sind aber auch für alle Probleme im täglichen Leben ansprechbar.

Das kulturelle Leben gestalten

Kulturell aktiv sein ist für viele Freiwillige eine Paradedisziplin. Sie lesen dabei nicht nur Kindern vor, malen mit Senioren oder begleiten Behinderte ins Theater. Auch hinter den Kulissen sind sie im Einsatz. Zum Beispiel beim Fotomarathon. Um diesen Wettbewerb für Hobby- und Profiknipser zu organisieren, werden noch viele helfende Hände gesucht. Eher Musikbegeisterte können im Konzerthaus Besucher betreuen. Wer lieber Newcomerbands eine Bühne geben will, ist bei „Rock im Grünen“ richtig. Deutlich stiller zu geht es im Schwulen Museum. Hier kann man etwa Ausstellungen beaufsichtigen oder im Archiv Nachlässe sichten. Erinnerungskultur mitgestalten, das wiederum ist auch das Angebot der Berliner Initiativen, die mit der Verlegung von Stolpersteinen das Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus wach halten wollen.

Gutes anstiften

Wer eine spannende und passende Freiwilligentätigkeit gefunden hat, könnte das einer Stiftung zu verdanken haben. Zumindest fördern viele Stiftungen das Bürgerengagement. Etwa 900 von ihnen haben ihren Sitz in Berlin, Tendenz steigend. Wer wissen will, was diese Akteure alles für das Gemeinwohl tun, wie sie arbeiten und welche Unterstützung sie selbst wünschen, der kann sich beim 7. Berliner Stiftungstag am 8. April informieren. Etwa 50 Stiftungen präsentieren sich am Tag von der Freiwilligenbörse von 11 bis 18 Uhr im Roten Rathaus. Dazu gibt es ein Begleitprogramm, darunter eine Talkrunde zur Flüchtlingshilfe etwa, online einzusehen unter www.landesfreiwilligenagentur.berlin/stiftungstag. Beeindruckend auch beim Stiftungstag: die Vielfalt der Themen. So kümmert sich die Stiftung Fairchance um die sprachliche Förderung von Kindern, die Stiftung Tanz um Profi-Tänzer am Ende ihrer Karriere. Und die Technologiestiftung Berlin? Sorgt dafür, dass innovative Ideen aus der Wissenschaft auch zur Anwendung kommen.

Einige fotografische Impressionen von der Freiwilligenbörse 2015 finden Sie auf der Berliner-Woche-Facebookseite.
Autor:

Bernd Schüler aus Mitte

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