Moabit. Rassistisch oder antisemitisch motivierte Gewalt und Ausgrenzung: Auch das gibt es in Berlin, das sich gerne als liberal, leger und weltoffen gibt.
Zwischen 2002 und 2016 wurden mehr als 2000 gewalttätige Angriffe und massive Bedrohungen mit einem rechten, rassistischen oder antisemitischen Hintergrund gezählt. Ihre Zahl steigt weiter an. Jörg Möller hat Orte solcher Angriffe fotografiert. Es sind gewöhnliche Orte wie Straßen, Bahnhöfe und Plätze. Die Begleittexte nennen nüchtern Zeit, Ort und Tathergang. Jedes Jahr kommen circa 30 Tatorte hinzu.
Jörg Möllers Bilder sind bis zum 28. April im Stadtschloss Treff, dem Moabiter Nachbarschaftshaus in der Rostocker Straße 32b, montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Zum Auftakt der Ausstellung diskutieren Nushin Atmaca vom Liberal-Islamischen Bund, Mohammed Jouni von „Jugendliche ohne Grenzen“, einem bundesweiten Zusammenschluss jugendlicher Flüchtlinge, die Flüchtlingskoordinatorin im Stadtschloss, Malak Awad, sowie Aida Mearajdin und Isana Shahinas von „Mpower“, einem Verein zur Bildungs- und Berufsförderung von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund, am 22. März um 18 Uhr. Moderatorin der Podiumsdiskussion „Bei uns doch nicht“ im Stadtschloss Treff ist Maryam Haschemi.
Die Ausstellung entstand als Gemeinschaftsprojekt der gemeinnützigen sozialen Organisation „Moabiter Ratschlag“, der Berliner Opferberatung Reach-Out und dem Quartiersmanagement Moabit-West. Sie wurde aus Mitteln der „Zukunftsinitiative Stadtteil II“, eines Teilprogramms des Bund-Länder-Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ finanziert. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.