Neukölln. Am Freitag, 25. September, um 15.30 Uhr werden vier Stolpersteine in das Pflaster vor dem Haus Emser Straße 90 eingelassen. Sie erinnern an die jüdische Familie Freundlich.
Adolf Freundlich, seine Frau Klara und die Söhne Louis und Erwin lebten hier. Im Jahr 1942 wurde fast die ganze Familie in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Theresienstadt und Auschwitz ermordet. Nur dem Sohn Erwin Freundlich gelang 1943 die Flucht. Er konnte in Berlin untertauchen, starb jedoch bei einem Bombenangriff am 3. Februar 1945.
Der Künstler Gunter Demnig wird die Stolpersteine verlegen, und es gibt vor Ort eine Gedenkfeier mit Reden, Violinenspiel und Gesang. Rabbiner Yaacov Zinvirt wird eine kurze Andacht halten und das jüdische Totengebet, das Kaddisch, sprechen.
Laut Bildungsstadtrat Jan-Christopher Rämer (SPD) werden seit 2007 in Neukölln Stolpersteine verlegt. „Nun wird ihre Zahl auf 186 wachsen.“ Die goldfarbenen Platten erinnern nicht nur an ehemalige jüdische Nachbarn, sondern auch an Akteure des politischen Widerstands und andere Verfolgte und Ermordete des Naziregimes. Einen Stolperstein kann jeder stiften. 120 Euro ermöglichen die Herstellung und Verlegung eines Steines. Ansprechpartner sind die Mitarbeiter des Museums Neukölln. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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