Prenzlauer Berg. Eine neue Ausstellung und eine generationsübergreifende vorweihnachtliche Aktion: Im Druckgraphikatelier von Eberhard Hartwig herrscht auch zum Jahresende Hochbetrieb.
„Jahresrückblick XVI“ nennt Hartwig die neueste Ausstellung in seiner Ateliergalerie. Er zeigt Arbeiten von sieben Künstlern, die im zurückliegenden Jahr Linolschnitte, Lithographien, Monotypien, Radierungen oder Prägedrucke an den Wänden des Druckgraphikateliers zeigten. Dazu gehörten unter anderem Falko Behrendt, Gerrit M. Bekker, Rahel Mucke und Sophie Natuschke. Zu sehen sind in dieser Gruppenausstellung landschaftliche Motive, Figuren, Tier und Märchenhaftes.
Diese Ausstellung passt so richtig in die Atelierräume in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße 3. Dort stehen Druckerpressen, die das Herz jedes Grafikers höher schlagen lassen. Eine Radierpresse, eine Hochdruck-Presse und ein Boston-Tiegel zum Beispiel. Das imposanteste Arbeitsgerät ist aber eine fast 120 Jahre alte Lithographie-Presse. Die ermöglicht Setindruck genau so, wie ihn Alois Senefelder einst entwickelte.
In diesem Atelier arbeitet Eberhard Hartwig. Aber er veranstaltet auch immer wieder Kurse und Workshops für Hobby- und professionelle Künstler, für Kinder und Jugendliche. Und diese Räume nutzen andere Künstler, um ihre kreativen Ideen umzusetzen.
Eberhard Hartwig ist inzwischen eine Institution unter den Berliner Druckgrafikern. Der 59-Jährige hat seinen Beruf von der Pike auf gelernt. Er ist von Hause aus Druckformenhersteller und Schriftsetzer. Später studierte er an der Universität der Künste und eröffnete dann sein eigenes Druckgraphik-Atelier.
Es ist aber nicht Hartwigs Ding, im stillen Kämmerlein vor sich hin zu arbeiten. Er hat gern Menschen um sich. Unter anderem deshalb initiierte er die Ausstellungen in seinem Atelier. Die neue ist bereits die 97. Zu besichtigen ist sie montags von 16 bis 18.30 Uhr, dienstags von 18 bis 22 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung.
Vor den Feiertagen lädt er übrigens zum Kerzengießen ein. Dazu sind am 23. Dezember von 14 bis 18 Uhr Interessierte ab vier Jahre willkommen. Angeleitet wird das Ganze von der Kunstpädagogin Beate Lau. Pro hergestelltem Gegenstand wird um drei bis 7,50 Euro gebeten. Wer teilnehmen möchte, meldet sich unter 44 04 34 21 an. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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