Das Theater Ramba Zamba zeigt zum Jahresauftakt das Stück „Philoktet“ nach Sophokles.
Vom 11. bis 13. Januar, jeweils um 19.30 Uhr, steht diese Inszenierung in der Kulturbrauerei an der Schönhauser Allee 36 auf dem Programm. Für diese Produktion haben sich die Schauspieler einen Gast eingeladen. Neben den Ramba-Zamba-Profis wie Nele Winkler, Moritz Höhne, Juliana Götze, Jonas Sippel und Christian Behrend steht Schauspieler Siemen Rühaak auf der Bühne.
Im Stück geht es um den Kriegshelden Philoktet. Dieser wird verwundet und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Neun Jahre vegetiert er auf einer einsamen Insel, bis der Krieg ins Stocken gerät. Ein Orakel weissagt den Griechen, dass sie siegen, wenn Philoktet zurückkehrt. Der schlaue Odysseus und der junge Krieger Neoptolemos machen sich auf den Weg, um den gebrochenen Helden mit Lügen, wenn nötig sogar mit Gewalt zurückzuholen.
Die inklusive Mischung des Ensembles radikalisiert Sophokles’ Stück. Themen wie Ausgrenzung und Reduzierung auf körperliche oder geistige Defizite kennen die Ramba-Zamba-Schauspieler aus eigener Erfahrung. Die Frage, wann ein Mensch für die Gesellschaft nützlich ist und welche Folgen eine einseitige Betrachtung dieser Fragestellung für die Gesellschaft haben kann, gewinnt dadurch an Brisanz.
Dem eigentlichen Philoktet-Stück stellt Regisseur Jacob Höhne ein Vorspiel voran, das die Taten des Herakles und zugleich die mythologischen Hintergründe der Geschichte erzählt. Bevor die menschlichen und gesellschaftlichen Wunden einer Ausgrenzung sichtbar werden, blickt die Inszenierung ironisch heiter zurück auf eine Zeit, in der es noch „Superhelden“ gab. Für diese Inszenierung „Philoktet“ arbeitete Jacob Höhne mit dem Musiker und Komponisten Leo Solter, der Choreografin Sofia Papanikandrou und dem Dramaturgen Hans Nadolny zusammen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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