Die Mahlsdorfer Künstlerin Armgard Röhl stellt bis zum 7. Juni ihre naturnahen Bilder in der Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, aus.
„Ich möchte vor allem Aquarelle und Druckgrafiken vorstellen“, sagt die Künstlerin. Aber es sind auch abstrakte Bilder mit dabei. Sie stellt vor allem naturnahe Bilder aus. Armgard Röhl lebt in Mahlsdorf. Ihr Atelier am Hultschiner Damm 152 ist eher eine Galerie als eine Arbeitsstube.
An den Wänden hängen ihre Bilder, Schränke und Schubladen sind voll von Grafiken, Bildern in Öl oder Aquarellen. Seit ihrer frühen Kindheit malt die 70-Jährige, die in Biesenthal (Barnim) geboren und auf dem Land aufgewachsen ist. Das spiegelt sich auch in ihren Bildern wider. „Ich stelle die Natur dar, so wie ich sie sehe“, sagt sie. Armgard Röhl zeichnet Landschaften, wie sie einmal waren, bevor die Monokultur der Landwirtschaft viele Kräuter und Gräser verdrängte.
Seit einem halben Jahrhundert lebt und arbeitet sie in Mahlsdorf. Vorher wohnte sie in Friedrichshain, im zweiten Hinterhof. „Ich wollte da raus, ich wollte ins Grüne, ich wollte Getreidefelder sehen.“ Sie bekam aber eine Neubauwohnung im Weißenseer Weg zugewiesen. Zufällig sah sie eine Anzeige, dass ein Mahlsdorfer sein Haus gegen eine Neubauwohnung tauschen wollte. Das Gebäude war marode, der Garten ungepflegt. Armgard Röhl deckte das kaputte Dach, verputzte die Wände, machte ein Schmuckstück aus der Ruine. Der Garten wurde zur Naturoase mit Bäumen, Sträuchern und vielen Kräutern. Vögel nisten in den Bäumen, Eichhörnchen kommen zum Frühstück vorbei – eine Idylle.
Ursprünglich hatte Armgard Röhl den Beruf einer Agraringenieurin erlernt. Über das Berliner Modeinstitut, wo sie von 1968 bis 1973 arbeitete, kam sie zur Malerei. „Ich habe tagsüber gezeichnet, abends habe ich das Abitur nachgeholt.“ Später studierte sie an der Kunsthochschule im sogenannten Frauensonderstudienprogramm. „Ich wollte eigentlich immer nur malen“, sagt die Künstlerin. Im Studio Bildende Kunst in Köpenick unternahm sie in den 1970er-Jahren erste Schritte in der Malerei und Druckgrafik. Damals sind viele Verbindungen zur Köpenicker Kunst- und Kulturszene entstanden, die bis heute halten.
Bilder von Armgard Röhl sind in vielen Galerien weltweit zu sehen. Ihre letzten Ausstellungen hatte sie in den USA, in Brasilien, Mexiko, in Neapel und Venedig. Besonders stolz ist sie darauf, dass zwei Bilder von einer internationalen Jury für die „Feminale“ in Neapel ausgewählt worden sind.
Ihre Motive findet die Künstlerin oft unterwegs. Sie hält in einem kleinen Notizbuch fest, was sie sieht. „Dabei kommt es mir auf Situationen und die Körpersprache von Menschen an“, erklärt Armgard Röhl.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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