Ungewohnt stimmungsvoller Pflichtsieg der Rebels

9. Juli 2017
15:00 Uhr
Stadion Wilmersdorf, 14199 Berlin

Schmargendorf. In einer außergewöhnlich lauten Atmosphäre schlagen die Berlin Rebels, nach drei Niederlagen in Serie, Abstiegskandidat Hildesheim Invaders verdient mit 40:20. Die 1232 Zuschauer konnten am Sonntag ihrem Football-Fieber bei sommerlichen 26 °C im Stadion Wilmersdorf freien Lauf lassen, denn die Lärmschutzbestimmungen gelten nur für die Spiele im eigentlich heimischen Charlottenburger Mommsenstadion, das aufgrund aktueller Sanierungsarbeiten nicht sporttauglich ist.

Die Rollenverteilung war vor dem Spiel trotz tabellarischer Nachbarschaft eindeutig, denn beide Teams sind punktetechnisch nicht unbedingt in Schlagdistanz und so dauert es auch nicht lange bis Quarterback James Harris einen gekonnten Pass über 60 Yards zum überragenden Wide Receiver Alexander Tounkara an den Mann bringt. Der Kick-Off ist neun Minuten jung und die Hildesheimer Defense gefühlt noch in der Kabine. Einer der besten Wide Receiver der GFL darf einfach nicht frei und ungeblockt zum Catch kommen. Den PAT verwandelt Kicker Philipp Friis Andersen souverän, sodass die Berliner frühzeitig 7:0 in Führung gehen.

Zweiter Drive, zweiter Touchdown

Nach einem Punt der Niedersachsen sitzt auch der zweite Drive der Charlottenburger. Wieder ist ein blitzsauberer Pass vom US-Amerikaner James Harris, der das Stadion an der Fritz-Wildung-Straße in Ekstase versetzt. Wide Receiver Nicolai Schumann mit einem feinen Catch und den sechs Punkten für das Scoreboard. Einmal mehr verwandelt der dänische Ausnahmekicker Andersen zum Extrapunkt und die Rebellen führen folgerichtig 14:0.

Der nächste Drive der Invaders endet wiederum als Punt. Das dritte Angriffsspiel der Hauptstädter endet nach Gegenwehr der Hildesheimer Defense mit dem ersten Fieldgoal des Tages durch den im Februar aus Kopenhagen verpflichteten Andersen. Die gekickten 42 Yards bedeuten eine beruhigende Führung von 17:0.

Das sorgt für Nachlässigkeiten in der Defense. Auch wenn die Invaders zu den offensivschwächsten Teams der gesamten GFL zählen, wird im Football fast jede defensive Schläfrigkeit in der höchsten deutschen Spielklasse bestraft. So kann der Quarterback des letztjährigen Aufsteigers Zach Cavanaugh Paul Bogdann über 14 Yards durch die Mitte zum Touchdown bedienen. Der anschließende Kick von Petr Louda wird von der Berliner Defense fantastisch geblockt, sodass die Invaders ihren Rückstand auf 6:17 verkürzen.

Kurz vor Ende der ersten Spielhälfte sorgt der Quarterback der Rebellen mit eigenem Laufspiel für viel Aufsehen, Überraschung bei der Defense und vor allem Raumgewinn. Letztendlich ist es ein 2-Yard-Pass auf Wide Receiver Gregor Lietzau, der trotz guter Defensivarbeit des Gegners den nächsten Touchdown perfekt macht. Den PAT schießt der skandinavische Kicker auf Seiten der Berliner gegen den Block der Defense – Halbzeitstand 23:6.

Berliner Pausentee sorgt für neue Kräfte

Der erste Offensedrive ist den Gästen vergönnt, die allerdings im dritten Rush ihr Offensivspiel abgeben müssen. Cornerback Phil Ruffin intercepted das Ei, wodurch die Berlin Rebels ihre ersten Angriffsaktionen in Hälfte zwei austüfteln dürfen. Vor allem die Offense scheint bei dem intensiven Wetter in der Halbzeit zu neuen Kräften gekommen zu sein, denn die Männer um Headcoach Kim Kuci können dank cleverer Angriffsspiele und dem guten sichern des Eis 11 Spielzüge in Folge starten. Bei zwei First-Downs haben sich die Hauptstädter also kontinuierlich, Yard für Yard, in die Hälfte der Niedersachsen gespielt. Der Raumgewinn von 35 Yards ist zwar nicht sonderlich eklatant, aber das Offensespiel beendet Andersen im vierten Versuch mit einem seiner spektakulären Fieldgoals zum 26:6.

Der Headcoach der Gäste Joe Roman sieht im direkten Anschluss die beste Phase seines Teams in dieser sonst einheitlichen Partie. Zach Cavanaugh sorgt im Drive bei 10 Plays für 70 Yards inklusive Touchdown durch Wide Receiver Paul Bogdann. Anstatt des Kicks zum PAT setzen die Invaders in dieser Phase des Matches auf sinnvolles Risiko, um den Punkterückstand einzudämmen. Dem amreikanischen Quarterback gelingt ein erfolgreicher Pass auf Christian Fette zur 2-Point-Conversion und dem 14:26.

Danach passiert eine Weile nicht viel ehe Larry McCoy mit mehreren Rushs in Folge ab der 20-Yard-Linie versucht die Defense der Invaders zu knacken. Die Laufspielzüge haben letztendlich Erfolg, McCoy seinen Touchdown und Andersen trifft per Kick zum PAT. So steht es kurz vor Ende der Partie 33:14 und der Drops ist gelutscht.

Nun darf auf Gästeseite auch Ersatzquarterback Nelson Hughes im Wilmersdorfer Rund seine Mitspieler mit Zuspielen versorgen. Direkt in seinem zweiten Offensedrive überbrückt er mit zielgenauen Pässen 75 Yards und verhilft seinem Runningback Jens Koppe in die Endzone zum 20:33.

Rebels-Talent setzt Schlusspunkt der besonderen Art

Im letzten Drive der Berliner setzt Eigengewächs Thaddeus Schirmer nochmal ein dickes Ausrufezeichen. Der Defense Back spielt seine erste Saison im GFL Senior Team der Rebels und bringt einen Rush über 31 Yard in die Endzone zum letzten Touchdown des Spiels. Andersen sorgt mit seinem erfolgreichen Kick zum 40:20 Endstand.

Kommendes Wochenende werden die Charlottenburger Rebellen auf eine harte Probe gestellt. Der amtierende Euro-Bowl-Sieger und Deutsche Meister aus Braunschweig wird trotz Wilmersdorfer Jubel-Atmosphäre ein schwerer Brocken. Berlins beste Football-Mannschaft verspricht „Spannung und Motivation für das kommende Spiel“ gegen die Lions. Kick-Off ist am 16. Juli um 15 Uhr im Stadion Wilmersdorf. Be different. cvm

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