Wannsee. Der Maler Franz Heckendorf steht im Mittelpunkt einer Ausstellung der Galerie Mutter Fourage, Chausseestraße 15 a. Er gilt als eines der großen Talente der Berliner Secession, der er von 1910 bis 1931 angehörte.
Heckendorf (1888-1962) pflegte einen expressiven, durch harte Konturen und kräftige Farben geprägten Malstil. Zu seinen häufigen Motiven gehörten Gartenlokale am Wannsee, Havellandschaften, Villen im Berliner Umland, aber auch südliche Szenen vom Balkan. Sein Erfolg als Maler machte ihn in den 20er Jahren zu einer schillernden Figur im Kunst- und Gesellschaftsleben.
Ab 1933 war Heckendorf vom Ausstellungsverbot betroffen. Er eröffnete 1939 ein Kunst- und Antiquitätengeschäft am Wittenbergplatz. Es wurde ab 1942 zu einer Anlaufstelle für Juden, die von der Deportation bedroht waren. Heckendorf verhalf ihnen zur Flucht über die grüne Grenze in die Schweiz. 1943 wurde er verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine Strafe verbüßte er in mehreren Konzentrationslagern, zuletzt im KZ Mauthausen. Dort befreiten ihn 1945 die Amerikaner. Heckendorf starb 1962 in München.
Neben seinen Bildern zeigt die Mutter Fourage auch Werke anderer Mitglieder der Künstlergruppe unter anderem von Brockhusen, Degner, Franck, Kohlhoff und Spiro.
Die Vernissage findet am Sonntag, 8. November, um 13 Uhr, statt. Die Ausstellung ist bis 14. Februar nächsten Jahres Fr 14-18 Uhr, Sa/So 12-17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 805 23 11 zu sehen. Der Eintritt zur Ausstellung kostet drei Euro.uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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