Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933 sind das Thema des Dokumentarfilms „Wir sind Juden aus Breslau“. Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar ist der Streifen aus dem Jahr 2016 an zwei Abenden im Bali-Kino zu sehen. Die Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies werden bei den Vorführungen dabei sein.
14 Zeitzeugen stehen im Mittelpunkt des Werks. Sie waren jung, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands beheimatet. Nachdem Hitler an die Macht kam, erlebten sie alle das gemeinsame Schicksal von Verfolgung durch das Nazi-Regime. Sie mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. In den USA, England, Frankreich und auch in Deutschland bauten sie sich ein neues Leben auf. Nicht wenige waren bei der Gründung und am Aufbau Israels beteiligt.
Die Zeitzeugen erinnern sich nicht nur an vergangene jüdische Lebenswelten in Breslau, sie berichten auch von ihren späteren Erfahrungen. Einige reisten in die frühere Heimat, ins heutige Wroclaw, und kamen dort mit einer deutsch-polnischen Jugendgruppe ins Gespräch.
Der Film vereine auf beeindruckende Weise viele Facetten, schrieb die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW). Er sei „auf der einen Seite ein spannendes, packendes und lehrreiches Zeitdokument. Auf der anderen Seite die Erinnerung, Verbeugung und Ehrung der Überlebenden. Und nicht zuletzt auch ein kluges und wichtiges filmisches Mahnmal gegen das Vergessen.“
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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