Großes Jubiläum
650 Jahre Falkenberg – Geschichte voller Wandel
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde die Siedlung im Mittelalter, als Gründungsdatum gilt der 26. Juni 1370. Also feiert Falkenberg in diesen Tagen den 650. Geburtstag – coronabedingt aber nur ganz leise.
Angelegt wurde Falkenberg als Straßendorf weit vor den Toren Berlins, heute befindet sich der Lichtenberger Ortsteil am nordöstlichen Stadtrand. Zu den bekanntesten Personen, die man mit Falkenberg verbinden kann, zählt Marie Elisabeth von Humboldt, geborene Colomb. Die Mutter der berühmten Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt gelangte im Jahr 1791 in den Besitz des Gutes. Marie Elisabeth starb am 17. November 1796, sie fand ihre letzte Ruhestätte in der Familiengruft der Falkenberger Kirche, die es noch heute gibt. Die schwarze Steintafel wurde am 8. Oktober 2013 auf dem Dorffriedhof Falkenberg neu eingeweiht. Sie ersetzte eine Tafel aus dem Jahr 1998, die ähnlich gestaltet war.
Die Falkenberger Kirche erlitt dasselbe Schicksal wie die Wartenberger und Malchower Gotteshäuser. Sie wurde am 21. April 1945 von der Wehrmacht zerstört. Nach dem Krieg prägten lange Zeit Rieselfelder die Gegend. Der dörfliche Charakter Falkenbergs blieb noch lange erhalten, die Felder verschwanden erst mit dem Bau eines Klärwerks im Jahr 1968. Anders als Wartenberg, Neu-Hohenschönhausen und Marzahn-Hellersdorf blieb Falkenberg von Plattensiedlungen weitgehend verschont.
Starker Zuzug
1998 wurde an der Ahrensfelder Chaussee das neu gebaute Barnim-Gymnasium eröffnet. Im Juni 2002 folgte am Hausvaterweg 39 das Tierheim, das damals von Lankwitz in den Nordosten der Hauptstadt umzog. Seit der Bezirksreform am 1. Januar 2001 ist Falkenberg ein Ortsteil von Lichtenberg. Die Bevölkerungszahl hat sich in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt.
Das 650-Jährige Jubiläum Falkenbergs sollte mit einer Reihe von Veranstaltungen – etwa einer Lesung und einer Ausstellung in der Dorfkate – und gemeinsam mit dem Förderverein LandschaftsparkNordost begangen werden. Wegen der Corona-Pandemie wird alles wohl erst im kommenden Jahr stattfinden können. Dann soll es auch eine historische Broschüre geben, die vom Museum Lichtenberg in Zusammenarbeit mit Gunnar Müller und Barbara Mewis erarbeitet wird. Sie sind Mitglieder des Förderkreises Museum im Stadthaus beziehungsweise des Fördervereins Schloss Hohenschönhausen.
Wer will Fotos beitragen?
Für die Broschüre sucht das Museum Lichtenberg noch Fotos und Zeitzeugenberichte vom Dorf Falkenberg. Wer über die frühere LPG berichten kann, Einschulungsfotos hat, sich an die zerstörte Dorfkirche erinnert, am Bau von Einfamilienhäusern oder dem Tierheim beteiligt war und einen Beitrag liefern möchte, erhält Kontakt über das Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 24, unter 57 79 73 88 11 oder per E-Mail an: museumlichtenberg@kultur-in-lichtenberg.de.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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