Ab Mitte Juli werden die ersten Flüchtlinge in die Notunterbringung am Hausvaterweg ziehen

Die Bürgermeisterin Birgit Monteiro (r.) und die Abgeordnete Karin Halsch (beide SPD) zeigen den Plan der Anlage. | Foto: Foto: Wrobel
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Falkenberg. Am Hausvaterweg entsteht eine Containersiedlung für 280 Menschen. Bürgermeisterin Birgit Monteiro und die Abgeordnete Karin Halsch (beide SPD) haben das Baugeschehen vor Ort besichtigt.

Mitte Juli soll das Heim an den Betreiber, das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk, übergeben werden. "Dann wird die Siedlung nach und nach von den Flüchtlingen bezogen", erklärt die künftige Leiterin der Gemeinschaftsunterkunft, Annika Hartmann.

Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, ein Großteil der 273 Container steht aber bereits. Jeder einzelne misst 15,9 Quadratmetern und bietet Platz für ein bis zwei Personen. Fünf Gemeinschaftsküchen gibt es; für Utensilien wie Töpfe und Besteck muss jeder Flüchtling selbst sorgen.

Das fertige Gebäude, das nach dem Baukastenprinzip entsteht, wird 94 Meter lang, knapp 18 Meter breit und 8,5 Meter hoch sein. Das Grundstück wurde von der Berliner Stadtreinigung (BSR) angemietet und soll zunächst für zwei Jahre für die Unterkunft genutzt werden – mit einer Option auf zehn Jahre. Neben dem Gebäude werden zwei Spielplätze und ein Bolzplatz entstehen. Obstbäume sollen die Container-Fläche grüner machen.

Weil hier ursprünglich nicht 280, sondern 480 Menschen untergebracht werden sollten, kam Ende vergangenen Jahres Unmut auf – auch im Bezirksamt. "Die jetzige Beschränkung war eine vernünftige Entscheidung", kommentiert Detlef Cwojdzinski die Nachbesserung seiner Behörde. Er ist Leiter der vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) eingesetzten "Task Force Notunterbringung". Die Entscheidung für eine Unterbringung in Containern hält er für einen richtigen Schritt: "Das Lageso hat sich bewusst dafür entschieden – wegen der kurzen Bauzeit von 61 Tagen."

Im ersten Quartal dieses Jahres hat Berlin mehr als 5100 Flüchtlinge aufgenommen. Über 25 000 Flüchtlinge leben derzeit in der Stadt, weitere 20 000 könnten allein im Jahr 2015 nach Berlin kommen, schätzt die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Der Platz in den 64 Unterkünften in Berlin reicht schon längst nicht mehr für die Unterbringung. Viele Menschen leben deshalb in Hostels und zeitweise auch in Turnhallen – wie Anfang dieses Jahres in der Klützer Straße.

Doch auch die Unterbringung in Containern birgt Probleme, um deren Lösung sich der Bezirk bemüht. Die Siedlung liegt am Stadtrand. Die Buslinie 197 ist die einzige Verbindung vom Dorf Falkenberg in die Stadt. "Wir haben uns schon mit der BVG in Verbindung gesetzt und um Verstärkungsfahrten gebeten", sagt Birgit Monteiro. "Zu den Stoßzeiten zwischen 8 Uhr bis 19 Uhr und zwischen 12.30 Uhr und 14 Uhr wird diese Linie werktags im Zehn-Minuten-Takt fahren." Das Lageso führt auch Buch über andere Distanzen: Die nächste Apotheke liegt 1400 Meter vom Containerdorf entfernt, die nächste Einkaufsmöglichkeit 900 Meter. Das seien vertretbare Strecken, meint Detlef Cwojdzinski.

KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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