Tiersammelstelle ist gesichert: Nach langen Verhandlungen wurde ein neuer Vertrag geschlossen

Falkenberg. Weil der Tierschutzverein für Berlin beim Betrieb der Amtlichen Tiersammelstelle jahrelang draufzahlte, kündigte er Ende 2015 den Vertrag mit dem Land Berlin. Jetzt gibt es einen neuen Vertrag.

Ob herrenlose Katzen oder herumstreunende Hunde – in der Amtlichen Tiersammelstelle im Tierheim am Hausvaterweg 39 können auch weiterhin entlaufene Tiere einen sicheren Ort der Unterbringung finden. Möglich macht das ein neu abgeschlossener Vertrag mit dem Bezirksamt Lichtenberg. Denn lange Zeit drohte der berlinweit einzigen Tiersammelstelle das Aus. Weil der Tierschutzverein für Berlin (TVB) immer wieder für den Betrieb der Sammelstelle draufzahlte, kündigte er kurzerhand Ende 2015 den Vertrag mit dem Bezirksamt Lichtenberg. "Der alte Vertrag hat die Kosten des Tierschutzvereins für Berlin bei weitem nicht decken können", sagt Annette Rost, die Sprecherin des Vereins.

Im Jahr 2015 habe der TVB rund zwei Millionen Euro aus eigener Tasche für den Betrieb der Amtlichen Sammelstelle aufbringen müssen. Der TVB finanziert bereits den Betrieb von Europas größtem Tierheim allein aus Spenden, Nachlässen und Mitgliedsbeiträgen – einen Zuschuss vom Land Berlin gibt es hierfür nicht. Durch die Kündigung des Vertrags für den Betrieb der Tiersammelstelle hoffte der TVB, diesen mit einem neuen Vertrag besser finanziert zu bekommen. Nach einem Jahr des Verhandelns ist dieses Ziel nun erreicht. Am 14. Dezember wurde der neue Vertrag zwischen dem Bezirksamt Lichtenberg und dem TVB unterschrieben.

"Wir haben den Anspruch, kein Tier abzuweisen", so Rost. Deshalb werde auch der neue Vertrag die Kosten nicht ganz decken. Die TVB-Sprecherin weist darauf hin, dass so manches abgegebene Tier die Kosten explodieren lässt. "Welpen aus illegalem Handel benötigen nicht selten eine kostenintensive medizinische Behandlung, die bis zu 10 000 Euro betragen kann", so Rost.

Die Amtliche Sammelstelle ist eigentlich ein Fundbüro für entlaufene Tiere. Die Schützlinge warten hier nicht nur auf ihren Halter, sondern werden auch von einem Tierarzt versorgt. Meldet sich der Halter nicht, so haben die Tiere gleichzeitig die Chance auf die Vermittlung eines neuen Halters durch den Tierschutzverein für Berlin – und im Tierheim Berlin vorerst ein neues Zuhause. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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