Auch die Käufer tragen Verantwortung
Tierschutzverein startet Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel
Unter dem Motto „Süße Ware, schneller Tod: Welpenhandel stoppen!“ hat der Tierschutzverein für Berlin (TVB) eine neue Kampagne gegen den illegalen Welpenhandel gestartet.
Bei einem Vor-Ort-Termin im Tierheim Berlin an Hausvaterweg 39 sprach Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) mit dem Verein über die Kampagne und ihre Hintergründe. „Ich kann es sehr gut verstehen, wenn sich jemand ein vierbeiniges Familienmitglied wünscht“, sagt Grunst. „Doch ich appelliere an alle tierlieben Lichtenbergerinnen und Lichtenberger: Holen Sie sich Welpen von seriösen Züchterinnen und Züchtern. Besser wäre es noch, wenn Sie einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben.“
Eva Rönspieß, stellvertretende Vorsitzende des TVB erklärt: „Wer in Berlin einen Welpen von einer nicht sachkundigen Person kauft, macht sich strafbar. Es ist nicht nur die professionell organisierte Kriminalität, die enormes Tierleid verursacht, es sind auch die Käuferinnen und Käufer. Sie nehmen billigend in Kauf, dass sie halbtote Welpen ins Land holen, weil sie sonst nicht so schnell an ein Tier kommen. Der illegale Welpenhandel ist auch ein gesellschaftliches Problem.“
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat ein Haustierboom eingesetzt, weiß man beim TVB. Gerade die Nachfrage nach Welpen können Züchter nicht annähernd decken. Das befördert den illegalen Handel mit den jungen Hunden massiv. Mit einer landesweiten Plakataktion und Informationsveranstaltungen wollen der TVB und zahlreiche seiner Partner die öffentliche Wahrnehmung für die Problematik schärfen und die Menschen zu mehr Verantwortung beim Kauf eines Haustiers bewegen. Tierschutzvereine mit ihren angegliederten Tierheimen sind insofern betroffen, weil viele kranke Welpen letztendlich dort landen. Leider können nicht alle gerettet werden.
Ausführliche Informationen zur Kampagne gibt es unter https://tierschutz-berlin.de/welpenhandel-stoppen/. Finanziell gefördert wird sie von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, die sich auch um die Belange der Tiere kümmert.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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