Busstation in der Nähe?
Senat soll für bessere Anbindung des Tierheims sorgen

Seit 2001 ist Europas größtes Tierheim in Falkenberg zu Hause. Seitdem monieren Mitarbeiter und Besucher aber auch, wie unzureichend die Einrichtung an den öffentlichen Nahverkehr der Stadt angebunden ist. Jetzt ist Besserung in Sicht.

Welche wichtige Arbeit der Tierschutzverein für Berlin (TVB) am Hausvaterweg leistet, darüber herrscht in der Hauptstadt Einigkeit. Doch an der Tatsache, dass das Haus denkbar schlecht mit Bus und Bahn zu erreichen ist, hat sich bislang nichts geändert. Dabei war dem Verein bereits beim Umzug von Lankwitz nach Falkenberg vor 17 Jahren versprochen worden, die Situation zu verbessern. Passiert ist wenig. Wer zum Hausvaterweg muss, fährt entweder mit dem Auto, radelt oder nimmt einen weiten Fußweg in Kauf. Jetzt haben die Koalitionsfraktionen von SPD, Linke und Bündnis90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus einen Antrag beschlossen, der den Senat in die Pflicht nimmt. Er soll klären, welche baulichen und finanziellen Maßnahmen für eine direkte Anbindung des Tierheims an den Nahverkehr nötig sind.

Respekt für Ehrenamtliche

„Wir müssen in Berlin nicht nur bei neuen Bauvorhaben die Infrastruktur entwickeln und mitdenken“, sagt Tino Schopf von der SPD. „Wir müssen auch dafür Sorge tragen, dass bestehende öffentliche Einrichtungen vor dem Hintergrund veränderter Anforderungen gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden sind.“ Das Tierheim müsse ohne Auto gut erreichbar sein, ergänzt Kristian Ronneburg (Die Linke). Der TVB habe sich mit diesem ausdrücklichen Wunsch an die Berliner Politik gewandt. „Mit unserem Antrag wollen wir das außerordentliche Engagement des Tierschutzvereins unterstützen und das Versprechen der Politik endlich umsetzen.“

Gemeinsam mit dem TVB soll der Senat außerdem Alternativen prüfen: etwa sogenannte Ridesharing-Projekte oder, in Kooperation mit der Taxi-Innung, eine Bedarfsverbindung zur Bus-Haltestelle an der Dessauer Straße beziehungsweise zum S-Bahnhof Ahrensfelde.

Die wichtige Arbeit für den Tierschutz werde von 170 Hauptamtlichen und fünfmal so vielen Ehrenamtlichen geleistet, so Stefan Taschner (Grüne). „Dieser Einsatz verdient nicht nur unseren Respekt, sondern auch unsere Rückenstärkung.“ Das Tierheim in Falkenberg entstand 2001 auf einer Fläche von 16 Hektar. Rund 1400 Säugetiere, Vögel und Reptilien werden dort jeden Tag versorgt.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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