Waldkrankenhaus eröffnet neue Neonatologie
Bestmöglicher Start ins Leben

Chefarzt Frank Jochum eräutert Dilek Kalayci und Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) die moderne Ausstattung.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Am Evangelischen Waldkrankenhaus hat die neue Neonatologie eröffnet. Die Intensivstation für Früh- und Neugeborene hat 21 Betten, zehn Familienzimmer und ein Schlaflabor.

Wenn ein Kind zu früh zur Welt kommt, ist es noch nicht „fertig“. Es braucht spezielle Apparate, die Atmung und Herzschlag unterstützen, besondere Behandlungen und Fachärzte mit Spezialwissen. Diese intensivmedizinische Versorgung bekommen Frühgeborene in der Neonatologie. Weil ihre Zahl stetig steigt, denn die Mütter werden im Schnitt immer älter, hat das Waldkrankenhaus vor 17 Monaten damit begonnen, seine Neonatologie auszubauen und zu modernisieren. „Nach 30 Jahren mussten wir uns baulich und funktionell verändern“, sagte Carsten Schaulinski. Am 10. Januar war es dann soweit. Der Geschäftsführer des Waldkrankenhauses eröffnete die neue Neonatologie gemeinsam mit Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) und vielen weiteren Gästen. Den symbolischen Schlüssel durfte Nico übergeben. Er war einst Patient auf der Neonatologie und ist heute 14 Jahre alt.

Moderne Technik, Barrierefreiheit
und dreimal so viel Platz

Mit dem Umbau wurde die Fläche der Intensivstation auf 760 Quadratmeter verdreifacht. 21 sehr kleine Frühchen oder andere kleine Intensivpatienten können dort versorgt werden. Die Familienzimmer wurden von sechs auf zehn aufgestockt. Die Station hat zwei multifunktionale Rooming-In-Zimmer und ein Intensivzimmer für größere Kinder, ein Stillzimmer mit angrenzender Milchküche und ein Schlaflabor mit jetzt zwei Plätzen. „Dort klären wir die Ursachen für Atemaussetzer oder Schnarchgeräusche ab“, erklärte Stationsleiterin Michaela Kuznik. Alle Räume sind klimatisiert, barrierefrei und mit modernster Technik ausgestattet. Die Neonatologie liegt zudem Wand an Wand mit dem Kreißsaal und nahe der Wöchnerinnen-Stationen.

2438 Kinder kamen im vorigen Jahr im Waldkrankenhaus zur Welt. „Darunter waren 49 sehr unreife Frühgeborene mit einem Gewicht von unter 1500 Gramm, die intensivmedizinisch versorgt werden mussten“, informierte Frank Jochum, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin beim Rundgang durch die Neonatologie. „Mit dem Neubau können wir dem nun unter modernsten Bedingungen Rechnung tragen und uns weiterhin bestmöglich um die kleinsten Patienten kümmern.“ Das Waldkrankenhaus setzt dabei auf ein frühstmögliches Rooming-In, auch für sehr kleine Frühgeborene. „Eltern können ihr Baby wickeln, füttern und so oft es geht mit ihnen zusammensein“, so Chefarzt Jochum. Denn die Frühchen bräuchten viel Zuwendung beim Start ins Leben.

Bund, Land und Johannesstift
investieren gemeinsam

5,2 Millionen Euro hat die Baumaßnahme gekostet. Davon investierte die Johannesstift Diakonie als Krankenhausträgerin 3,3 Millionen. Rund 1,9 Millionen Euro kamen vom Land Berlin. Das hat seine Krankenhausinvestitionen mit dem neuen Doppelhaushalt auf 180 Millionen Euro im aktuellen Jahr und 235 Millionen im Jahr 2021 erhöht, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. Hinzu kämen 100 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Siwana und weitere 200 Millionen Euro als Kofinanzierung, etwa über Bundesmittel. „Die wachsende Stadt braucht Investitionen auch in Krankenhäuser, nicht nur in Kitas, Schulen und Straßen“, so Kalayci. „Das dürfte in allen Köpfen inzwischen angekommen sein.“ Im Frühjahr 2020 geht es am Waldkrankenhaus mit dem Umbau des Geburtszentrums weiter. Danach wird es dort dann fünf Kreißsäle und einen neuen OP für Kaiserschnitte geben.

Geringe Sterblichkeit von Neugeborenen
in Mitteleuropa

In Deutschland kommen auf 1000 Geburten etwa zwei Frühgeborene, die weniger als 1500 Gramm wiegen. Die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen ist in Mitteleuropa mit 0,2 Prozent weltweit am niedrigsten – noch vor den USA. Vor kaum hundert Jahren, hatten vor allem zu früh geborene Babys kaum Überlebenschancen. Das hat sich zum Glück grundlegend geändert – auch dank der Neonatologie.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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