Pankower Linken-Politiker setzt sich nach monatelangem Ausfall von Aufzügen für Spandauer Mieter ein

Ausfall von Personenaufzügen seit dem 22.07.2017

In Folge eines Blitzschlages funktionieren seit dem 22.07.2017 in den sechsgeschossigen Wohnhäusern Steigerwaldstraße 7, 9, 11 und 15 im Falkenhagener Feld die Aufzüge nicht und die Mieter müssen laufen. Dieser untragbare Zustand, der zu erheblichen gefahrvollen Beeinträchtigungen der Lebenssituation insbesondere älterer und gesundheitlich beeinträchtigter Mieterinnen und Mieter führt, hat nunmehr den Pankower Linken-Politiker Dr. Michail Nelken, Bau- und wohnungspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, auf den Plan gerufen.

Auskunftsersuchen an die Deutsche Wohnen

Mit Schreiben vom 05.12.2017 wandte sich Michail Nelken an den Vermieter - die Deutsche Wohnen - und bat um Auskunft. Die Deutsche Wohnen kam dem Auskunftsersuchen unverzüglich nach und bestätigte den Ausfall der Aufzüge in den Wohnhäusern Steigerwaldstraße 7, 9, 11 und 15 in Folge eines Blitzschlages und teilte Nelken mit, dass eine Reparatur der Aufzüge nicht mehr möglich sei und die Aufzüge komplett ersetzt werden müssten.

Einbau von modernen Aufzugsanlagen noch diesen Monat

Die Herstellung und der Einbau einer modernen Aufzugsanlage dauerten leider einige Monate, so die Deutsche Wohnen. Dies sei eine rein technische Frage, so dass weder durch Vertragsbedingungen noch durch höhere finanzielle Ausgaben eine Beschleunigung erreichbar gewesen sei. Die neuen Aufzüge würden noch in diesem Monat installiert. Die Deutsche Wohnen nimmt für sich in Anspruch, die Mieter umfassend über die Situation informiert und auch hinreichend Hilfsangebote den Mietern unterbreitet zu haben.

Soziale Verantwortung der Deutsche Wohnen

„Ob eine komplette Erneuerung kaputter Aufzüge zwingend erforderlich ist bzw. der Reparatur vorzuziehen war, ob diese nicht auch schneller hätte erfolgen können, alles das ist eine Angelegenheit des Vermieters", so Dr. Michail Nelken. „Aber für die Deutsche Wohnen wie für jeden anderen Vermieter muss gelten, dass in einer solchen Situation den Mietern in den oberen Geschossen und insbesondere älteren und gesundheitlich beeinträchtigten Mietern eine umfassende Hilfe gewährt wird. Denn es geht dabei nicht lediglich um eine Einbuße an Wohnqualität, die bei einem angemessenen Mietnachlass vorübergehend hinzunehmen sein mag, sondern in vielen Fällen um die existenzielle Lebensqualität. Das bedeutet, dass der Vermieter unverzüglich alle Maßnahmen zu ergreifen hat, die diesen Mietern ein unbeschadetes Leben in ihrer Wohnung ermöglicht. Und wo das nicht möglich sein sollte, sind die Mieter für die Zeitdauer des Ausfalls der Personenaufzüge in eine Wohnung umzusetzen, die ihnen eine selbständige, unbeschadete und gefahrlose Lebensführung ermöglicht. Die Deutsche Wohnen muss sich unbeachtlich einer eventuell zugespitzten Presseberichterstattung vorhalten lassen, dass sie dieser Verantwortung offenbar nicht im gebotenen Umfang nachgekommen ist", meint Nelken.

AMV erwartet großzügige Mietminderungen

Der AMV - Alternativer Mieter- und Verbraucherschutzbund e.V. erwartet von der Deutschen Wohnen die automatische Gewährung von großzügigen Mietminderungen an alle beeinträchtigten Mieter, unabhängig davon, ob sie anwaltlich oder durch einen Mieterverein vertreten werden und ob sie bereits eine Mietminderung geltend gemacht haben oder nicht. Die Höhe der Mietminderungen muss sich dabei zum einen an den jeweiligen Geschosslagen der Wohnungen und zum anderen an den individuellen Lebensumständen der einzelnen Mieter orientieren. Einem Mieter im 1. Obergeschoss steht eine geringere Mietminderung als einem Mieter im sechsten Obergeschoss zu. Ein schwerbehinderter Mieter kann eine höhere Mietminderung beanspruchen als ein junger und gesunder Mieter.

Autor:

Marcel Eupen aus Falkenhagener Feld

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