Arbeiten dauern länger
Zwischen Bauzeit und Bauzeitraum in der Pionierstraße

Auf eine Länger von mehr als 800  Metern zieht sich die Baustelle der Berliner Wasserbetriebe durch die Pionierstaße.  | Foto:  Thomas Frey
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  • Auf eine Länger von mehr als 800 Metern zieht sich die Baustelle der Berliner Wasserbetriebe durch die Pionierstaße.
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  • hochgeladen von Simone Gogol-Grützner

Entlang der Pionierstraße gibt es Bauarbeiten der Berliner Wasserbetriebe. In drei Abschnitten wird auf einer Länge von 770 Metern vor allem eine Trinkwasserleitung ausgetauscht.

Die Arbeiten begannen im März 2021. Die Anwohner beklagten damals, dass sie erst parallel zum Baustart informiert worden seien (wir berichteten). Für Ärger sorgte auch, dass wegen der Baustelle rund 70 Parkplätze wegfielen. Die eingeschränkten Autoabstellflächen sind weiter ein Grund für Unmut. Er macht sich aber vor allem an der Frage fest, wie lange dort eigentlich noch gebaut wird. Denn ursprünglich sei von einem Ende im Dezember 2021 die Rede gewesen. Das habe sich aber als nicht richtig erwiesen.

Auf den ersten Blick scheint es sich um einen weiteren Klassiker zu handeln. Ein Bauvorhaben wird erst später fertig, als eigentlich geplant. Dem sei aber nicht so, beteuert Wasserbetriebe-Sprecher Stephan Natz. An der angekündigten Bauzeit habe sich, nach seinen Angaben, kaum etwas verändert. Allerdings – und das ist wohl des Rätsels Lösung – am Bauzeitraum. Deshalb dauert es länger, obwohl es gar nicht länger dauert. Naja, ein bisschen schon.

Baustart im März 2021
statt im November 2020

Der ursprünglich vereinbarte Bauzeitraum wäre zwischen 9. November 2020 und 10. Dezember 2021 gewesen, erklärte Stephan Natz. Für eine solche Baustelle bräuchte es aber zunächst eine verkehrsbehördliche Anordnung. Dafür zuständig war früher die Verkehrslenkung Berlin, inzwischen Abteilung 5 der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Deren Genehmigung sei allerdings erst mit Verspätung erfolgt, weshalb der tatsächliche Baubeginn erst Ende März 2021 stattgefunden habe. Deshalb wäre es damals auch zu der sehr kurzfristigen Information der Anwohner gekommen. Denen scheint aber nicht durchgehend der veränderte Bauzeitraum kommuniziert worden zu sein. Und zumindest vor gut einem Jahr war das Ende noch vor Jahresfrist 2021 terminiert. Aufklärung habe es aber durch Aushänge in den Häusern gegeben, sagt wiederum der Sprecher der Wasserbetriebe. Dort wären außerdem die Kontaktdaten sowohl vom Verantwortlichen der ausführenden Firma, als auch dem Ansprechpartner seines Unternehmens aufgeführt gewesen. Eine Irritation muss er allerdings einräumen. Auf dem Bauschild sei zuletzt das Datum 30. Juni 2022 als Finaltag ausgewiesen gewesen. Das wäre aber nicht mehr haltbar.

Dabei würde dieser Termin einigermaßen die These bestätigen, dass es zumindest nicht viel länger dauert, als es eigentlich dauern sollte. Im ursprünglichen Zeitrahmen waren 13 Monate vorgesehen, jetzt 15 Monate, davon zwei als "Puffer" festgeschrieben. Großzügig betrachtet könnte das als einigermaßen ähnlich durchgehen. Aber es dauert länger. Nämlich nach derzeitigem Stand bis Ende Oktober. Der Grund klingt wieder nach Klassiker, also vermeintlich unvorhergesehenem Mehraufwand, der erst während der Bauarbeiten festgestellt wurde. Natz nennt das in diesem Fall "zusätzliche Leistungen". Konkret geht es vor allem um eine weitere 40 Meter lange Leitung an der Bahndammunterführung, die zusätzlich zu den 770 Metern ausgetauscht werden muss. Auch in der Pufferzeit war das anscheinend nicht zu schaffen.

Die Anwohner müssen sich also darauf einstellen, dass ihre Parkplatzprobleme, Stand jetzt, noch bis zum Herbst anhalten werden. Beschwerden gab es zuletzt auch wegen des seit Baubeginn gesperrten Zugang zum Friedhof In den Kisseln an der Kreuzung Pionier- und Darbystraße. Daran wird sich ebenfalls noch einige Monate nichts ändern. Außerdem sollte das Bezirksamt über den aktuellen Bauzeitenplan in Kenntnis gesetzt werden. Denn nach jüngsten Mitteilungen von dort wurde bisher nur eine Verlängerung der Baustelle bis zum 30. Juni genehmigt.

Auf eine Länger von mehr als 800  Metern zieht sich die Baustelle der Berliner Wasserbetriebe durch die Pionierstaße.  | Foto:  Thomas Frey
Der gesperrte Zugang zum Friedhof. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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