Unterwegs in der Spandauer Heimat: Lucas Vogelsang suchte Migrationsgeschichten
Spandau. „Heimaterde“ hat der gebürtige Spandauer Lucas Vogelsang sein Buch über Menschen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund genannt. Einer seiner Protagonisten: der Spandauer SPD-Vorsitzende Raed Saleh.
Der Journalist Lucas Vogelsang beginnt seine „Weltreise durch Deutschland“ im ehemaligen Bezirk Wedding. Dort hat er eine Wohnung genommen mit Nachbarn, die meist nicht in Deutschland geboren sind. Er macht sich auf die Suche nach dem, was er und seine neuen Nachbarn als Heimat empfinden.
"Reise" nach Spandau
Vogelsang beschreibt dabei auch eine „Reise“ nach Spandau, denn reisend fühlt er sich schon, wenn er sich vom heutigen Bezirk Mitte aufmacht in den Randbezirk an der Havel. Bevor er dort ankommt, hat er schon eine Menge beobachtet an unterschiedlichem Heimatgefühl – zum Beispiel beim türkisch-stämmigen Hauswart seiner Weddinger Wohnung, der viel Wert legt auf die Einhaltung der Mittagsruhe im Haus.
In Spandau hat er sich mit Raed Saleh verabredet, der als Kind palästinensischer Einwanderer im Kiez Heerstraße Nord aufgewachsen ist. Er begleitet immer wieder den Politiker, der nicht nur Vorsitzender der Spandauer SPD ist, sondern als Fraktionsvorsitzender im Abgeordnetenhaus Einfluss auf den von der SPD geführten Senat hat.
Mit Saleh unterwegs
Vogeldang beobachtet einen Menschen, der weiß, welche Widerstände es zu überwinden gilt, wenn man als Einwanderer anerkannt werden will. Und der doch längst zum Teil dieser Gesellschaft geworden ist, die ihm Heimat ist, und die er gerade deshalb verbessern möchte. Wie zum Beispiel mit dem Bemühen in der Bildungspolitik, „kein Kind zurückzulassen“.
Der Journalist Vogelsang ist mit Saleh dort unterwegs, wo es gilt, Kinder und Jugendliche in die Gesellschaft zu holen, aber auch dort, wo solches Bemühen nicht immer Thema ist. So bei den regelmäßigen Besuchen Salehs in den Kiezkneipen, wo noch derb berlinert wird, und beim seltenen Gast schon Mal gerätselt wird, wo er denn eigentlich herkommt. Im Zweifel eben aus Spandau.
Ganz nebenbei erfährt der Leser auch von mittlerweile kaum gebrauchten Begriffen, wie dem „Spandaudollar“, wie die Berliner früher den Fünf-Mark-Schein getauft hatten. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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