Großes Interesse am Umweltengagement der Beerwinkler
Die Japaner wollten an der Schule im Falkenhagener Feld erfahren, wie vielfältig sich dort Schüler, Lehrer und Eltern mit Umweltfragen beschäftigen. Sie wollten mit ihrem Bericht dokumentieren, wie intensiv an der Grundschule Energiedebatten um Atomkraft und erneuerbare Energien geführt werden und sich daraus entstehende Ideen und Vorstellungen im Unterricht und im Schulalltag niederschlagen.Die japanischen Filmemacher erzählten, dass es in Japan derartige Schulfeste wie einen Tag der offenen Tür gar nicht gebe. Auch die Mitarbeit von Eltern im gemeinschaftlichen Schulleben sei dort nicht üblich. Unbekannt war ihnen auch das bei den Beerwinklern in den Schulanfangsklassen praktizierte, spielerische Annähern an den Unterrichtsstoff. Die Tatsache, dass beim Schulfest viele Schüler so ganz selbstständig an ihren Ständen agierten und die Spiele weitgehend eigenständig organisierten, wurde aufmerksam registriert und gelobt. Besonders interessant fanden die Japaner das vielfältige Engagement der Grundschule im Beerwinkel in Sachen Umwelt. Und dabei ist die Schule äußerst erfolgreich. Bereits zum sechsten Mal wurde die Spandauer Bildungseinrichtung jetzt als Umweltschule in Europa ausgezeichnet. Die aktuellste Auszeichnung konnte das japanische Fernsehteam vor Ort dokumentieren. Am Tag der offenen Tür erhielt die Schule eine Flagge und einen Stempel für das Zeugnis, die das Umweltengagement dokumentieren.
Für seine japanischen Zuschauer konnte das Fernsehteam aus Tokio weitere Beispiele für eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Umweltschutz dokumentieren. So konnten die Japaner die erst am 13. September errichteten Terra-Preta-Beete filmen. Diese Beete produzieren sehr fruchtbare Erde. Sie orientieren sich an der indianischen Herstellungsart von "schwarzer Erde" und an der japanischen Bokashi-Tradition, bei der organische Abfälle in einer Biotonne direkt in der Küche kompostiert werden.
Großes Interesse zeigten die Japaner auch am "Umsonstladen TAU" (Tausch-Aus-Umsonst) der Beerwinkler. Das Konzept für diesen Laden haben die Grundschüler selbst entwickelt. Sie sammeln Dinge, die zum Tauschen geeignet sind, und verkaufen sie ihren Mitschülern. So wollen sie helfen, die Umwelt zu schonen und zu schützen, weil gebrauchte Dinge nicht einfach weggeworfen werden.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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