Anwohner begehren gegen Howoge-Neubau auf

Eine Initiative von Bürgern will das Bauvorhaben der Howoge verhindern. | Foto: Wrobel
4Bilder
  • Eine Initiative von Bürgern will das Bauvorhaben der Howoge verhindern.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Fennpfuhl. Die Wohnungsbaugesellschaft Howoge will zwei achtgeschossige Wohnhäuser in der Paul-Zobel-Straße bauen. Das Projekt sehen nicht nur die Anwohner kritisch. Auch in der Bezirksverordnetenversammlung stieß das Vorhaben auf unterschiedliche Meinungen.

Bauen oder nicht bauen? Während Anwohner sagen "Bitte nicht", ist für die Wohnungsbaugesellschaft Howoge die Antwort eindeutig: "Wir möchten einen Bauantrag stellen", sagt Unternehmenssprecherin Sabine Pentrop und der Leiter des Bereiches Neubau der landeseigenen Gesellschaft, Stefan Schautes, ergänzt: "Wir können die Kritik nachvollziehen, allerdings haben wir die Aufgabe, Wohnraum zu schaffen."

Wohnraum, das sind 70 neue Wohnungen, die an der Paul-Zobel-Straße 10 entstehen sollen. Auch eine Kita für 40 Kinder soll Teil des Bauprojektes werden. Die Außenanlage wird zudem eine zweite Kita in der Nachbarschaft mitbenutzen dürfen. Zwei Wohnhäuser mit acht Geschossen sind geplant – und ein kleiner, grüner Hof für alle. Der Baustart soll schon im Sommer 2017 erfolgen.

Vielen Anwohnern ist das Bauprojekt allerdings ein Dorn im Auge. Denn die beiden Häuser sollen auf einem grünen Innenhof zwischen zwei Plattenbauzeilen gebaut werden. "Wir sind gegen eine Nachverdichtung an dieser Stelle. Bitte nicht noch zwei Häuser – wir brauchen Luft!", sagt Anwohner Bernd Fleischmann, der sich in einer Bürgerinitiative gegen das Projekt engagiert. Kritisch sieht die Initiative, dass ein Teil der Grünfläche zwischen bestehenden Hauszeilen verbaut wird. Schon jetzt mangelt es in der Siedlung an Parkplätzen. "Die Paul-Zobel-Straße ist an beiden Straßen so eng beparkt, dass selbst ein Rettungswagen nicht mehr durchkommt", erklärt Anwohner Bernd Ruszkowski. Die Konflikte im Wohngebiet drohen sich durch die Verdichtung noch zu verschärfen. Die Initiative versucht deshalb, den Bau zu verhindern. "Das Gebäude soll mitten in die Wohnsiedlung gequetscht werden", sagt Ruszkowski verärgert.

Auch unter den Bezirksverordneten ist das Howoge-Bauvorhaben umstritten. "Wir sagen Ja zum Bau von neuen Wohnhäusern, aber Nein zum Bau von Wohnhäusern in Höfen von Großsiedlungen. Ein Innenhof ist kein guter Standort", sagte der Bezirksverordnete Christian Petermann (Die Linke) auf der Vollversammlung Mitte Juni. Auf zwei Anträge seiner Fraktion hin könnte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) noch im Juli entscheiden, ob sich das Bezirksamt für eine Verkleinerung des Projektes gegenüber dem Bauherren stark machen – oder ihn gar zur Rückabwicklung des Grundstückskaufs bewegen wird. Das fordert zumindest Die Linke in einem der Anträge. Doch nicht nur Die Linke macht Forderungen auf. "Dieses Gelände muss eine Grünfläche bleiben", sagte Henriette van der Wall (Bündnis 90/ Die Grünen) auf der Versammlung. Und auch Henning Fahrenberg (SPD) sieht die "Parkplatzprobleme" und den "Wegfall der Grünfläche" kritisch, warnt aber vor einer Rückabwicklung des Kaufs. "Das könnte den Bezirk teuer zu stehen kommen".

Nicht zuletzt schaltete sich in die BVV-Diskussion auch die Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) ein: Sie wies darauf hin, dass der von der Howoge vorgelegte Projektentwurf "alle Abstandsflächen zu den benachbarten Gebäuden knapp einhält." KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 162× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 346× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.314× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.147× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.