Auf der Suche nach Spuren der Teilung
Neue Kiezreihe des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur startet

Das Restaurant am Fennpfuhl Anfang der 80er-Jahre. | Foto: Helmut Caspar
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  • Das Restaurant am Fennpfuhl Anfang der 80er-Jahre.
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Die neue Veranstaltungsreihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) startet am 18. August. Auftakt ist in Fennpfuhl, wo die Behörde auch ihren Sitz hat.

Im Fennpfuhl entstand vor 50 Jahren Ost-Berlins erste zusammenhängende Plattenbausiedlung. Das Quartier für mehr als 50 000 Menschen bot Wohnungen mit Bad und Fernheizung, ein in der DDR nicht selbstverständlicher Komfort. Zum Komplex gehörten Dienstleistungszentren, Kitas und Schulen. Das Wohnquartier am Fennpfuhl passte gut in die neue Herrschaftsstrategie der SED. Auf dem VIII. Parteitag 1971 hatte Erich Honecker diese verkündet: Die Grundbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger sollten befriedigt werden. Im Gegenzug verlangte das SED-Regime Loyalität. Zentraler Bestandteil der neuen Politik war der Wohnungsbau. Bis zum Ende der DDR blieben gut ausgestattete Wohnungen jedoch Mangelware.

In Fennpfuhl hat der BAB kostenlose Führungen, eine Abendveranstaltung und eine Fotoausstellung geplant. Bei der Veranstaltung werden historische Fotos präsentiert, die Bewohner zur Verfügung gestellt haben. Eine Auswahl wird in einer Fensterausstellung am Eingang zum BAB-Veranstaltungsbereich auf der Fußgängerbrücke, Franz-Jacob-Straße 4B, rund um die Uhr zu sehen sein.

Die Führungen „Bauen und Leben am Fennpfuhl – Die DDR zwischen Alltag und Diktatur" leitet der Stadt- und Kulturhistoriker Tim Köhler. Termine sind am 18. August 16 Uhr, 20. August 10 Uhr und 25. August 18 Uhr. Treffpunkt ist an der Herzbergstraße, Ecke Weißenseer Weg (vor dem City Point Center). Die Diskussionsrunde findet am 18. August 18 Uhr im Veranstaltungsbereich des Berliner Aufarbeitungsbeauftragten statt. Auf dem Podium sitzen Dr. Andreas Butter, Historiker des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung, und der Journalist und Zeitzeuge Helmut Caspar, der seit 1976 in Fennpfuhl wohnt. Für die Abendveranstaltung und die Kiez-Führungen ist eine Anmeldung unter veranstaltungen@aufarbeitung-berlin.de erforderlich. Es besteht im Veranstaltungsbereich des BAB die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske.

Mit der Reihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ nimmt der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte den Alltag in Ost und West in den Blick. Welche Spuren die SED-Diktatur und die Teilung im jeweiligen Quartier hinterließen, soll in der Reihe „Mein Kiez“ deutlich werden. Die nächste Etappe ist für Oktober in Prenzlauer Berg geplant. Die Reihe wird dann in weiteren Stadtteilen fortgesetzt.

Das Restaurant am Fennpfuhl Anfang der 80er-Jahre. | Foto: Helmut Caspar
Autor:

Silvia Möller aus Wedding

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