Roederplatz: Anwohner diskutierten Ideen
"Es gibt einfach zu viele betonierte Flächen. Das sieht ja fast gefängnisartig aus", sagt ein Anwohner. "Schön wäre ein einheitliches Pflaster und eine bessere Beleuchtung", sagt ein anderer Anwohner am Nebentisch. Am 16. und 17. Januar hatte das Bezirksamt zu einem Ideentausch für seine Neugestaltung des Roederplatzes einzubringen. Die Analyse der momentanen Situation fiel ernüchternd aus: Fehlende Beleuchtung, mangelnde Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer oder Familien mit Kinderwagen, Müll, Hundekot, der Leerstand im Dienstleistungswürfel in der Mitte der Anlage. Die Wünsche der Anwohner: Mehr gepflegtes Grün, weniger Müll, bessere Wege und ansprechende Bänke.
100 000 Euro stehen dem Bezirk für die Neugestaltung aus Fördermitteln des Programms Stadtumbau Ost zur Verfügung. Viel zu wenig. Benötigt würden rund 300 000 für eine angemessene Stadtplatzsanierung. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich nicht um eine einzige öffentliche Fläche handelt. Sie wird puzzleartig von Grundstücken privater Eigentümer durchzogen. Von ihrem Engagement hängt daher bei der Neugestaltung des Platzes viel ab.
Ein erster Schritt ist der Neubau einer Rewe-Kaufhalle. In den nächsten Wochen soll der Bauantrag eingereicht werden. Rund drei Millionen Euro werden in den neuen Markt investiert werden, sagt Projektentwickler Thomas Löschmann. Der neue Markt soll modern daherkommen: "Der Neubau wird ein Pultdach mit Fenstern erhalten, die Tageslicht einlassen und am Abend Licht ausstrahlen und den Platz aufhellen. Wir werden mit Holzträgern arbeiten und auch andere ansprechende Fassadenelemente einarbeiten." Auch wird das Gebäude tiefer liegen als bisher, was einen barrierefreien Zugang ermöglicht. Abriss und Neubau dauern rund neun Monate. "Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2014 geplant".
Ob jedoch mit Platzneugestaltung und einem neuem Markt die Problemlage gelöst werden kann, ist fraglich. Den Alltag am Platz bestimmt auch Alkoholmissbrauch und Lärm"Das sind auch soziale Probleme", erklärt Georg Balzer vom Planungsbüro Stadtplanprojekte. Er ist vom Bezirksamt beauftragt, die Anwohnerideen in die Pläne einzubinden und auch Kontakt zu den Privateigentümern aufzunehmen. Ein besonderer sozialer Brennpunkt ist das Hochhaus Weißenseer Weg 1-2. Dessen Eigentümer hat sich laut Balzer "generell aufgeschlossen" über mögliche Verbesserungen gezeigt. "Wir müssen aber noch weitere Gespräche abwarten", so Balzer.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
Kommentare