Die europäische Kulturenvielfalt wurde im Europäischen KulturErbeJahr ECHY 2018 zum großen Programm
Europäisches Kulturerbe – ECHY 2018: Ein ganzes Jahr ist nicht genug!

Teilnehmer des Netzwerktreffens Sharing Heritage, 2.4.2019, Schloß Charlottenburg | Foto: DNK und BKM
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  • Teilnehmer des Netzwerktreffens Sharing Heritage, 2.4.2019, Schloß Charlottenburg
  • Foto: DNK und BKM
  • hochgeladen von Anne Schäfer-Junker

Am 2. April 2019 fand im sog. Theaterbau und vormaligen Museum für Vor- und Frühgeschichte im Schloß Charlottenburg ein Netzwerktreffen von 110 Teilnehmern statt - alle deutschlandweit Beteiligten brachten ihre Kulturerbe-Projekte ein. Dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) und dem BKM, Staatsministerin für Kultur, Prof. Monika Grütters, gelang es, die Bedeutung des Kulturerbes mit seinen Akteuren in überwältigender Weise deutlich zu machen.

Französisch Buchholz war mit der Sandstein-Stele für Marianne und Johann Gottfried Schadow dabei. Geschaffen wurde diese von der Bildhauerin Liz Mields-Kratochwil, gefördert von der der IG KULTURGUT-FranzösischBuchholz-BIENCULTUREL (www.hugenottenplatz-berlin.de) , dem Bezirksamt Pankow / Gedenktafelkomission und dem Forum Stadtbild Berlin e. V. mit seinem Vorstandsmitglied Dipl.-Ing. Hans-Karl Krüger.

Das ECHY 2018 hat durch seine Anbindung an das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz und bei der Kulturstaatsministerin von vornherein die dringend nötige Aufmerksamkeit der Politik gehabt und so Wahrnehmung von Verantwortung für unser Kulturerbe ermöglicht. Auf Augenhöhe konnten große und kleine Projekte von Einzelnen und Gruppen, Professionellen und Ehrenamtlichen mit ihren Ideen auf einer gut betreuten Internetplattform Ausdruck verleihen. Es baute sich ein breites Spektrum an Themen auf, die in ihrer Vielfalt für ganz Deutschland stehen und den Gedanken der europäischen Wurzeln unseres kulturellen Erbes in Städten, Dörfern und Gemeinschaften über Jahrhunderte verdeutlichten.

Kultur braucht kulturelle Verständigung, Akzeptanz gesellschaftlicher Teilhabe, Respekt und Aufklärung. Das ist das geistige Fazit der ganztägigen Veranstaltung zum Abschluss des ECHY 2018.

Berliner Engagierte, vor allem Frauen, auf die Spur dieses großartigen Programms gebracht zu haben, ist das Verdienst von Agnete von Specht vom !Denk-mal-an-Berlin e. V. und ihrer Nachfolgerin Heike Schlasse. Sie haben den allumfassenden Gedanken in die (schwierige) Tat umgesetzt und hier im ECHY-Jahr mit weiteren Aktiven ein freies Netzwerk von „Kulturerben“ gegründet: KulturerbeNetz.Berlin (s. Logo). Dass dieses Netzwerk regelmäßig tagen kann, wird durch Heike Pieper in der Stiftung Denkmalschutz ermöglicht.

Großen Anklang und damit ein Höhepunkt im, unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier stehenden ECHY 2018 war das Glockenläuten zum Internationalen Tag des Friedens am 21. September 2018. Zum ersten Mal in der Geschichte läuteten europaweit tausende kirchliche und säkulare Glocken gemeinsam und sandten so ein starkes Zeichen für den Willen zum Frieden aus.

„Der Kulturerbe-Diskurs in seiner grenzüberschreitenden Dimension hat seit Initiierung des Kulturerbejahres größere Aufmerksamkeit auf nationaler und europäischer Ebene erhalten und ist stärker ins Zentrum gesellschaftlicher Debatten gerückt,“ betonte Dr. Uwe Koch, Leiter des Deutschen Kulturerbekomitees, bei der Eröffnung des Netzwerktreffens in Schloß Charlottenburg. „Zusätzlich wurden deutschlandweit über 400 SHARING HERITAGE Projekte als offizielle Beiträge zum Europäischen Kulturerbejahr registriert und über die Kampagnenplattform SHARING HERITAGE zentral vernetzt und vor Ort präsentiert. Durch die Kampagne wurde vielen regionalen und lokalen Kulturerbe-Akteuren eine Sichtbarkeit auf nationaler Ebene ermöglicht,“ so Tobias Hauck.

Das für Deutschland präferierte Motto „Das Europäische im Lokalen entdecken“ gab auch kleinen Projekten wie die Errichtung einer Sandsteinstele als Denkzeichen für den großen Bildhauer und Schöpfer der Quadriga auf dem Berliner Brandenburger Tor Johann Gottfried Schadow und seiner ersten Frau Marianne Schadow, geb. Devidels am Ort ihrer mehrjährigen Aufenthalte in Französisch Buchholz im 17./18.Jahundert (heute: 13127 Berlin) eine exemplarische Bedeutung.

Ebenfalls in Berlin-Pankow steht ein denkmalgeschützter Lokschuppen. Für dessen visionären Erhalt im Rahmen des Sanierungsprojektes „Pankower Tor“ setzt sich die Beuth-Hochschule mit Prof. Dr. Ing. Mara Pinardi ein und erarbeitet mit zahlreichen ArchitekturstudentInnen Zukunftspläne zur Nutzung.

Der erfreuliche Ausblick in das Jahr 2019 ist, dass die Mitwirkung am Internetprogramm des Kulturerbejahres weiterhin möglich ist: frei für alle öffentlichen und privaten Träger, Bewahrer und Vermittler des kulturellen Erbes. Jede und Jeder, die das Anliegen unterstützen wollen, können Ihre Projekte und Veranstaltungen weiterhin auf der digitalen Plattform einstellen: https://sharingheritage.de Der vielfältige Austausch und der dort entstandene Informationsgehalt zu unseren Kulturerbestätten ist gewiss Schwindel erregend, wenn man einmal den Link im Internet aufgerufen hat. Diese fachlich von artefakte-Team betreute Plattform bietet Hilfe und sehr guten Support und war beim Netzwerktreffen am 2. April 2019 mit Damaris Schmitz hervorragend vertreten. Über 60 Projekte stellten die 110 Teilnehmer des Netzwerktreffens vor, geschaffen mit viel Herzblut und sozialem Engagement.

Der europäische Gedanke trägt, das lässt sich historisch selbst in diesem Theaterbau belegen: zuletzt fand dort im Mai 2011 ein großes Wissenschafts-Treffen des Deutschen Akademikerinnenbundes (DAB), Ausschuss Kultur und Medien, mit dem Museum für Vor- und Frühgeschichte statt: „Europas Sterne strahlen – wie groß ist der kulturelle Einfluss der Europäerinnen?“

Liebe LeserInnen, was ist IHR auserwähltes Programm zu Kulturerbe und Baukultur? Wo entdecken SIE die gemeinsamen europäischen Wurzeln?
Mehr auf den Internetseiten www.dnk.de und www.sharingheritage.de

Anne Schäfer-Junker (anne.junker@gmx.de )

Autor:

Anne Schäfer-Junker aus Französisch Buchholz

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