Wohngemeinschaft geht besonderen Weg in der Pflege Demenzkranker

Die offene Wohnküche ist das Herzstück der Wohngemeinschaft. | Foto: Montessori&friends
  • Die offene Wohnküche ist das Herzstück der Wohngemeinschaft.
  • Foto: Montessori&friends
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Friedenau. Unsere Gesellschaft wird immer älter - mit der Folge, dass immer mehr Menschen an Demenz erkranken. Wie kann man sie auffangen? Einen besonderen Weg geht die Montessori-Wohngemeinschaft in Friedenau.

Den Namen Montessori verbindet man eigentlich Reformpädagogik. Doch die italienische Ärztin, Philosophin und Philantropin Maria Montessori hat auch wertvolle Ansätze zu einer "beziehungsvollen" Pflege entwickelt. Prinzipien ihrer Pädagogik, wie die Arbeit mit "Sinnesmaterialien", mit denen die fünf Sinne angesprochen werden sollen, um ganzheitlich zu lernen, lassen sich auf die Arbeit mit Senioren übertragen.

"Wir machen mit den alten Menschen dasselbe wie mit Kindern, mit dem Unterschied, dass Kinder von Natur aus neugierig sind, bei Demenzkranken hingegen die Neugierde wieder geweckt werden muss", erläutert Iwona Schwarz, Pflegegruppenleiterin der privaten Gesellschaft "Montessori & friends", Träger der Wohngemeinschaft in der Handjerystraße. In der im Januar eröffneten WG leben acht Frauen und Männer in einer 302 Quadratmeter großen Wohnung zusammen. Jeder hat sein eigenes, ganz individuell eingerichtetes Zimmer. Betreut werden die Bewohner von drei Pflegefachkräften, einer Ergotherapeutin und zwei hauswirtschaftlichen Kräften. Da die Montessori-Pädagogik nach dem Prinzip "Hilf mir, es selbst zu tun" funktioniert, übernehmen die Bewohner vorbereitete Aufgaben und helfen sich gegenseitig. Gemeinsam wird gekocht. Wer mag, kann bügeln oder Staub saugen. Regelmäßig kommt eine Pianistin ins Haus, um am WG-eigenen Klavier Lieder anzustimmen. "Nach und nach bekommen die Bewohner afrikanische und Orffsche Instrumente in die Hand und musizieren gemeinsam", so Schwarz.

Durch die vielfältige Beschäftigungen in familiärer Atmosphäre - und dazu gehören auch Treffen mit Kindern aus den im Haus untergebrachten Montessori-Kindergärten - brauchen die wenigsten Bewohner Psychopharmaka und sind weniger depressiv. Da die Nachfrage groß ist, plant man eine weitere Wohngemeinschaft für zehn Bewohner. "Wir sind auf der Suche nach einer Wohnung mit mindestens 300 Quadratmetern, möglichst in Charlottenburg, Wilmersdorf oder Steglitz", so Schwarz.

Infos unter 89 73 78 55, www.montessori-friends.de
Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 76× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 878× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 559× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.056× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.945× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.