Die Weichen für die erste Fahrradstraße im Bezirk sind gestellt

Friedenau. Der Nachbarbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat sie schon. Tempelhof-Schöneberg soll sie bekommen: eine Fahrradstraße.

Nach den Vorstellungen der Grünen soll die Handjerystraße die erste Fahrradstraße Tempelhof-Schönebergs werden. Fahrradstraßen werden in Berlin immer beliebter. Auf solchen markierten Routen haben Radfahrer Vorrang vor Autofahrern. Höchstens 30 Stundenkilometer sind erlaubt. Radfahrer dürfen nebeneinander fahren oder können Langsamere stressfrei überholen.

Im Juni vergangenen Jahres brachte die Fraktion von Bündnis 90/Grüne ihren Antrag zum ersten Mal in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ein. Renate Giese, die für die Grünen im Verkehrsausschuss sitzt, sagte damals, die Handjerystraße sei geeignet, weil sie die Verlängerung der Charlottenburg-Wilmersdorfer Fahrradstraße, der Prinzregentenstraße, sei.

Zweimal wurde das Thema seither vertagt. Der Ausschuss für Bürgerdienste und Ordnungsamt hat nun die Umwidmung der Handjerystraße in eine Fahrradstraße und den Anschluss an die Prinzregentenstraße in Wilmersdorf empfohlen.

"In der Normalversion", so der Ausschussvorsitzende, der CDU-Politiker Detlef Rödiger. Wie in der 1,7 Kilometer langen Prinzregentenstraße wird die Fahrradstraße an jeder Kreuzung aufgehoben. Es gilt das übliche Rechts vor Links.

Parkplätze fallen weg

Rund 35 Verkehrszeichen seien für die Ausschilderung notwendig, sagt Rödiger. Und eine "bauliche Anpassung" der Straße sei "nicht zwingend", ergänzt Baustadtrat Daniel Krüger (CDU). Die Kosten übernimmt der Bezirk.

Bis aber Radfahrer zügig vom Prager Platz nach Steglitz fahren können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Nach der Abstimmung in der Bezirksverordnetenversammlung geht der Beschluss an die untere Verkehrsbehörde und anschließend zur Verkehrslenkung Berlin. Teile der CDU bekommen beim Thema Fahrradstraße ohnehin Magenschmerzen. Die Handjerystraße sei ungeeignet, meint etwa Daniel Dittmar. Es würden Parkplätze wegfallen. Und die seien in Friedenau schon heute rar.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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